Wieder ist ein Tag vorbei und du sitzt geschlaucht auf der Couch. Wo ist deine Energie hin? Wo ist deine Lebensfreude hin? Du fühlst dich, als säßest du zwischen zwei – nein gleich mehreren – Stühlen: die Kinder, der Job, der Partner, allen willst du gerecht werden.
Du wolltest Kinder, und auch den Job, und die Hochzeit. Eigentlich solltest du zufrieden sein, aber du fühlst dich leer und erschöpft. Und das nicht nur heute. Länger schon.
„War das schon alles?“, fragst du dich? Eigentlich sehnst du dich schon länger nach Lebendigkeit, Sinn und etwas, das sich stimmig anfühlt. Eigentlich hast du das Gefühl, dass dein Potenzial auf der Stecke bleibt.
Was bedeutet Potenzial und Potentialentfaltung?
Das Substantiv ‚Potential‘ bzw. ‚Potenzial‘ stammt vom lateinischen Adjektiv ‚potentialis‘ ab, das ‚mächtig‘, ‚wirksam‘ und ‚möglich‘ bedeutet. Die Sehnsucht, sein Potenzial zu leben – mächtig und wirksam zu sein – ist uralt. Genauso alt wie die Menschheit und das Streben nach dem Glücklichsein.
Ich bin davon überzeugt, dass es hier einen tiefen Zusammenhang gibt. Wer seine Möglichkeiten kennt und erkennt, kann mehr aus seinem Leben und Beruf machen und wird am Ende zufriedener und glücklicher sein.
Anzeichen, dass du dein Potenzial noch nicht lebst
Viele meiner Kundinnen fühlen sich so, wenn sie zu mir kommen. Sie lieben ihre Kinder, aber sie sind anstrengend.
Sie lieben ihren Job, aber da gab es auch schon bessere Tage. Sie ertappen sich, dass Sie ihrem Partner nicht mehr so viel Liebe wie früher entgegenbringen. Nach außen hin scheint alles exzellent, deswegen schämen sie sich, und schieben ihren Frust beiseite.
All das sind Anzeichen, dass Frau ihr Potenzial nicht lebt. Ganz konkret ist dieses diffuse Gefühl, dass man hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt; und noch ganz viel in uns steckt, das noch nicht gelebt wird.
Aber wie soll man das auch noch unterbringen, wenn Kinder, Job und Alltag schon soviel Energie rauben? Da ist nicht viel Platz und Raum für großartige Veränderungen. Ist das nicht Zeitverschwendung?
5 Gründe, warum du dein Potenzial noch nicht lebst:
1. Du kennst dich nicht und weißt nicht, was dich ausmacht
In der Schule und im Studium wird Fachwissen in uns hineingestopft, doch für so essenziellen Fragen, wie: Wer sind wir? Was macht uns aus? Und wer wollen wir sein in dieser Welt?, ist kein Platz.
So sind wir mit voller Fahrt karrieremäßig unterwegs, oft auch noch gut beschäftigt mit dem lieben Nachwuchs und stolpern in der Mitte unseres Lebens über das Gefühl: „Da wartet noch etwas auf mich. Da will noch etwas gelebt werden. Hilfe, das geht doch nicht und was ist das überhaupt?“
Aus Erfahrung weiß ich: Unser Potenzial erkennen wir oft in unseren größten Krisen (die wir uns lange nicht eingestehen und wahrhaben wollen), Selbstzweifeln und tiefsten Ängsten.
2. Du stellst dir keine bzw. die falschen Fragen
Meistens stellen wir uns in unserem hektischen und durchgetakteten Alltag gar keine Fragen. Wir laufen auf Autopilot. Wir stellen höchstens uns selbst in Frage und unsere Gedanken drehen sich um „wie bekomme ich das alles noch besser, schneller und effizienter hin. Die anderen schaffen das doch offensichtlich alles auch!“.
Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit uns zu fragen: „Wer möchte ich sein? Was kann ich besonders gut? Wo sehe ich mich? Was ist für mich noch möglich?“. Und viel zu selten haben wir eine ruhige Minute, um Tee zu trinken und in uns hineinzuhören, was die Antwort ist.
3. Du sollst und musst alles
Viel zu oft sind wir damit beschäftigt die Wünsche von Eltern, Partner, Kindern zu berücksichtigen und stellen unsere Wünsche hinten an.
Wir wissen, was wir alles tun sollen und müssen und erzählen uns das auch täglich. Und jetzt liest du vielleicht diesen Artikel mit der Brille, „Ich sollte meine Potenziale jetzt wirklich leben, bevor es zu spät ist!“ Und du machst dir damit: Druck Druck Druck.
Jedes Mal, wenn du zu dir und anderen sagst, was du tun solltest, oder müsstest, ist das wie ein Schuss auf dich. Im Englischen funktioniert dieses Wortspiel gut. „Stopp Shoulding“ yourself. Weil jedes Shoulding ist wie ein Shooting. Das tut weh. Das schwächt dich. Also höre damit auf. Streiche „Ich sollte“ aus deinem Sprachgebrauch. Magic will happen!
4. Du versuchst alles richtigzumachen
Dein Potenzial will sich austoben, ausprobieren und spielen. Solange du mit richtig machen beschäftigt bist, und noch dazu alles, hast du niemals den Zugriff auf dein volles Potenzial. Du steckst es quasi hinter Gitter.
Das ist ewig schade, weil es ist wirklich für die freie Wildbahn gemacht, da ist es in seinem Element. Dein Potenzial möchte frei sein dürfen und dich überraschen. Was mich auch schon zum nächsten Punkt bringt.
5. Du möchtest Kontrolle behalten
Viele von uns sind totale Kontrolettis und sind uns dessen nicht einmal bewusst. Wie ist das bei dir? Wie sehr möchtest du die Kontrolle haben über das Endergebnis, und womöglich am liebsten auch über jeden Microschritt.
In einer Welt, in der vieles in Bewegung ist, und große Unsicherheit herrscht, wollen wir sichergehen, dass wir ganz genau wissen, wie unser Potenzial aussieht und welche positiven Effekte es hat, noch bevor wir es leben. Leider verhindert dieses „Kontrollieren wollen“ unsere wahre Macht, die wir haben, wenn wir unser Potenzial leben.
Wenn dir erst bewusst ist, dass wir sowieso über vieles nicht die Kontrolle haben, ist das unglaublich erleichternd! Vertraue dir und vertraue auf dich.
Woran du erkennst, dass du dein Potenzial lebst
Unser Potenzial zu leben, ist für uns zutiefst befriedigend, schenkt uns Energie, statt sie uns zu rauben. Wir spüren unsere natürliche Kraft, ganz ohne uns im Fitness-Center zu schinden. Und es ermöglicht uns zu leben, wofür unser Herz höherschlägt, weil es uns wichtig ist, weil es uns beseelt.
Wie finde ich mein Potenzial?
Die Antwort ist einfach, aber der Weg dorthin oft nicht. Dein Potenzial zu erkennen, bedeutet zuallererst dich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen, inklusive dem, was dir wichtig ist.
Dein Potenzial ist ein Schatz, der in dir angelegt ist. Vielleicht steckt es einfach im Geburtskanal fest, weil du Angst hast, was es alles mit sich bringt, wenn du dein Potenzial lebst – Hilfe! Kontrollverlust!?!
Sich seiner Zone of Genius zu widmen, sie zu erkunden und kennenzulernen, ist neu und weil wir da oft keine Referenzerlebnisse haben, macht es uns Angst – und wir blockieren und so bleibt unser Potenzial eben manchmal noch stecken.
Es braucht eine gute Hebamme, die uns in der Übergangsphase und in der Phase der Presswehen zur Seite steht und manchmal ist vielleicht ein geplanter Kaiserschnitt oder eine Not-Kaiserschnitt notwendig, damit dein erfülltes Berufsleben das Licht der Welt erblickt.
5 Strategien, um dein Potenzial zu heben und leben:
Deine Vision!
Hast du noch Träume, die du leben willst? Oder hast du seitdem du erwachsen bist aufgehört zu träumen? Vielleicht verfolgst du nur die Ziele, die du vom Arbeitgeber und der Gesellschaft aufs Auge gedrückt bekommen hast?
Erinnere dich: Wovon hast du als Kind geträumt? Spürst du das noch?
Wie sieht dein perfekter Tag aus?
Träume ruhig groß und sei unrealistisch! Es geht darum, dich mit deinen Wünschen auseinanderzusetzen, sie zu entdecken! Setze dir dann Ziele, die dich begeistern und motivieren.
Stell dir die richtigen Fragen!
Und vor allem höre in dich hinein, ohne dich vom Trubel und Lärm des Alltags, der Kinder oder von Social Media ablenken zu lassen.
- Wer möchte ich sein, wo sehe ich mich?
- Was möchte ich noch tun in dieser Welt?
- Was sind meine Talente und Begabungen?
- Was tue ich besonders gerne und gut; und was nicht?
Die Antworten können überraschend ausfallen! Bei mir ist es oft Musik im Kopf, die ich wahrnehme. Bei anderen sind es Farben, Bilder oder leise Handlungs-Impulse. Notiere sie dir. Setze sie am besten gleich um.
Folge deiner Intuition und deinem Herzen
Und nimm auch deinen Verstand mit.
Unsere Intuition spricht laufend mit uns: ein ungutes Bauchgefühl. Wir spüren, dass uns etwas glücklich oder unglücklich macht. Das Gefühl, dass wir etwas tun oder sagen wollen.
Schule dich darin, im Alltag deine Impulse zu hören und beginne sie Schritt-für-Schritt einzusetzen.
Beispiel:
- Impuls: ein Kollege im Büro hat vielleicht das Wissen und eine Antwort? Triff dich mit ihm zum Mittagessen.
- Impuls: Mit den Kindern nicht hetzen, stattdessen lieber noch die Sonne im Park genießen. Bleib, Butterbrote als Abendessen sind auch OK.
Erlaube dir großartig zu scheitern
Scheitern ist Teil unseres Lebens. Trotzdem haben wir alle Angst vor dem Scheitern. Wir hören auf, bevor wir überhaupt richtig angefangen haben. Das ist schade. Diese Angst bremst uns aus und lässt uns Stillstehen! Aber bedenke:
Auch die erfolgreichsten Menschen haben mehr als einen Misserfolg erlebt.
Wir streben nach Perfektionismus, dabei können wir Fehler eigentlich nicht vermeiden. Fehlschläge gehören im Leben dazu. Du lernst aus ihnen, wenn du reflektierst, und feststellst, was du beim nächsten Mal besser machen kannst. Du gewinnst also wertvolles Wissen und Erkenntnisse aus deinem Scheitern.
Wenn du deine Angst vor Fehlentscheidungen und Misserfolgen abschüttelst, kannst du dich weiterentwickeln, neue Grenzen für dich ziehen und daran wachsen. Scheitern macht gescheiter!
Es reicht, wenn du zu Beginn anfängst Kleinigkeiten zu verändern. Lass deine Chancen nicht vorbeiziehen, sondern traue deinen Impulsen und handle mutig danach. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Beginne, bevor du bereit bist!
Das Warten auf den perfekten Moment ist ein Mythos. Es wird niemals den perfekten Moment geben, um etwas zu tun. Wir finden immer Gründe, warum wir uns nicht bereit fühlen. Wir denken, dass wir nicht genug Zeit, Wissen oder Fähigkeiten haben. Doch all diese vorgeschobenen Gründe halten uns davon ab, unserem wahren Potenzial auf die Schliche zu kommen und zu leben.
Wir fühlen uns nie bereit für die große Veränderung. JETZT können wir jedoch den ersten Schritt tun. Ein Gespräch suchen. Unterstützung holen. Einen Termin vereinbaren.
Der einzige machtvolle Moment, in dem wir etwas sein, tun und bewirken können, ist JETZT. Was kannst du JETZT für dich tun, um deinem Potenzial näherzukommen?
Jetzt geht es nur mehr darum, dir selbst mehr zuzutrauen und dich für dein Ziel ins Zeug zu legen, und Schritt für Schritt dein Potenzial auszuschöpfen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gerade wir Frauen unter dem Impostor Syndrom also dem Hochstapler-Phänomen leiden.
Gerade erfolgreiche Frauen anerkennen oft nicht ihre eigenen Leistungen und glauben, dass sie nicht besonders intelligent seien und sie von anderen überschätzt würden. Ein Trugschluss!
Es braucht Geduld und innere Arbeit, um genau die Dinge, die für dich selbstverständlich sind, dich null Energie kosten, null anstrengen und leicht von der Handgehen nicht als selbstverständlich, sondern als große Gabe zu sehen.
Fazit:
Was du jetzt beschließt, ist, dein Potenzial liebevoll spielerisch zu erkunden, weil es deine bislang großartigste Entdeckungsreise und Abenteuerreise wird – zuerst im Innen und dann im Außen. Es ist ein lebenslanger Prozess unser Potenzial zu erkunden und zu leben.
Es fordert uns immer wieder. Und dann fließt es auch immer wieder. Es ist ein lebenslanges Spiel.
Wir brauchen zu Beginn nur etwas Mut und dürfen uns die Erlaubnis geben, über das Scheitern zu lernen. Und dürfen auch den Mut haben und uns die Erlaubnis geben auch Erfolg zu haben, durch echtes Erleben.
Gib dir dazu JETZT die Erlaubnis UND verzeihe dir, was du in der Vergangenheit nicht gelebt hast. Wir heben unser Potenzial nie nur zum Selbstzweck, sondern um gemeinsam Gutes zu erschaffen, zu erleben und zu genießen.
Julia Fabichs Buch: Mutig Magisch Mächtig: Wie du dein wahres Potenzial erkennst und dein Traumleben erschaffst
Mit Humor und Leichtigkeit zeigt dir Julia Fabich, wie du wieder die Führung in deinem Leben übernimmst, deine innere Stimme verstehen lernst, dir endlich selbst vertraust, deine Träume und dein (noch) nicht gelebtes Potenzial hebst. Es ist ein Manifest an die Schöpferkraft jeder Frau.
Über Julia Fabich
Julia Fabich ist Mutmacherin, Buchautorin, Expertin für Potenzialentwicklung, Karriere- & Führungskräfte Coach.
Sie hat ihr Wirtschaftsstudium mit Bestnoten abgeschlossen, war Beraterin bei Roland Berger und Führungskraft in einer preisgekrönten Social Enterprise.
Gut bezahlt in ihrem früheren angestellten Job, mit drei tollen Töchtern und dem perfekten Mann an ihrer Seite, bekam sie auf einmal mitten in der Küche eine Panikattacke! Und die Erkenntnis: Das ist nicht das Leben, das ich will. Auch wenn es von außen sehr nach Traumleben aussah. Sie weiss wovon sie spricht.