Kolumne

Hashimoto und Wechseljahre: Kolumne von Hashimoto Mentor Peter Gehlmann

Artlando Wandbilder

Hashimoto und Wechseljahre: In Gesprächen mit Betroffenen und bei Umfragen in meiner Facebookgruppe kommt immer wieder die Aussage: „Es wird halt nicht besser, ich bin in den Wechseljahren!“, „Ich kann da nichts machen, ich bin ja im Wechsel.“, „Nee, abnehmen klappt nicht mehr so gut, ich bin in den Wechseljahren, da lahmt mein Stoffwechsel einfach.

Ich als Mann kann da zwar nicht aus Erfahrungen sprechen, möchte dich allerdings motivieren, bestimmte Sachen nicht einfach so hinzunehmen und zu sagen „Es ist halt wie es ist …“

Hashimoto & Wechseljahre

Nein, auch hier kann man ernährungstechnisch was machen. Wie kannst du bestimmte Symptome der Wechseljahre abstellen, umgehen?

Das verrückte ist eigentlich – es gibt keine großen Unterschiede zwischen den Symptomen von Hashimoto-Thyreoiditis und denen der Wechseljahre.

Dazu werden wir kurz mal schauen, was sind denn überhaupt die Wechseljahre?

Und damit du weißt, mit wem es zu tun hast, hier kurz: Wer bin ich denn überhaupt, dass ich mich hier hinstelle und darüber schreibe, wie die Wechseljahre mit Hashimoto zusammenhängen.

Ich bin Peter, der Hashimoto Mentor und sorge dafür, dass die Menschen wieder mehr Energie verspüren und mit einer Leichtigkeit und voller Lebensfreude ihren Tag genießen können.

Das liegt mir sehr am Herzen.

VORAB: In den Wechseljahren kann es oftmals zu einer Anpassung der Dosierung bei der Einnahme der Schilddrüsenhormone kommen. Dazu bitte mit dem Arzt sprechen, das nicht einfach selber machen.

Gewichtszunahme in den Wechseljahren auch ohne Hashimoto

Wechseljahre und Hashimoto von Peter Gehlmann

Selbst wenn du keine Hashimoto-Thyreoiditis, also eine chronische Entzündung der Schilddrüse, oder keine Schilddrüsen-Problematik hast, kann es in den Wechseljahren zu einer Gewichtszunahme führen, weil dadurch einfach auch der Hormonhaushalt ganz stark durcheinander kommen kann.

Wenn wir uns die Wechseljahresbeschwerden mal anschauen, dann gibt es verschiedene Phasen.

Alles beginnt mit der Prämenopause ab dem 40. Lebensjahr, mit Zyklus-Störungen.

Deine Eierstöcke werden langsamer in ihrer Funktion. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt von Jahr zu Jahr. Je älter du wirst, umso mehr sinkt die Chance, schwanger zu werden, da die Hormonproduktion einfach abnimmt.

Dann haben wir die Perimenopause in der sich rund um das 40. Lebensjahr der Wechsel ankündigt.

Dann kommt die Menopause, so zirka mit 47 Jahren- round about. Nagel mich da nicht auf die Jahre fest.

Und ist hier dann das Zeichen des Körpers, dass auch der Eisprung häufiger ausbleibt. Das kommt zu stärkeren Menstruationsstörungen. Das weibliche Hormon Östrogen wird weniger produziert. Und die männlichen Hormone, die auch jede Frau in sich trägt, die werden auf gleichem Level weiterproduziert.

Hormonungleichgewicht – unheimliche Belastung

Wechseljahre und Hashimoto von Peter Gehlmann

Es entsteht also ein Hormon Ungleichgewicht. Und hier kommen dann schon die typischen Wechseljahresbeschwerden mit zum Tragen.

Es gibt Symptome wie:

  • Hitzewallungen,
  • Schlafstörungen,
  • Müdigkeit,
  • die Gewichtszunahme,
  • man fängt an zu schwitzen.

Das ist schon eine unheimliche Belastung.

Hier stellst du vielleicht schon wieder Parallelen zur Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis fest.

Weitere Problematiken in dieser Phase sind Störungen der Tätigkeiten der Organe deines Körpers, hier findet eine Verlangsamung der eigentlichen Organe statt – die arbeiten einfach nicht mehr so viel. Monatsblutung, Zyklus hört auf, da ist dann einfach Ende.

Muskelschmerzen in der Postmenopause

Muskelschmerzen in der Postmenopause

Danach haben wir noch die Postmenopause, die ist so zirka, wenn man 65 geworden ist, hier werden dann die weiblichen Hormone, Östrogen und auch das Gestalten komplett auf nahezu null, also auf ein Minimum runtergefahren.

Und du hast hier natürlich auch die Gefahr, dass noch die Wechseljahre Beschwerden, sich erweiternde Symptome dazu kommen, wie Osteoporose.

Relativ häufige Symptome in den Wechseljahren sind, Nervosität, Gereiztheit, depressive Verstimmung, auch Symptome einer Angsterkrankung können vorkommen.

Du merkt es vielleicht, wenn du mal so ein bisschen in dich rein horchst.

Genau das hast du mit Hashimoto oder einer Schilddrüsenunterfunktion auch.

Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen. Schwindel, Schlafstörungen, vermindertes Lustempfinden und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.

All diese typischen Symptome treffen auf Hashimoto ebenso wie auf die Wechseljahre zu.

Die Schilddrüsenfunktion ist in dem Fall beeinträchtigt. Wenn dich also mal jemand fragt oder wenn du mal jemandem erklären möchtest, was dich so umtreibt, was es für Probleme mit deinem Hashi gibt, dann sag ihm doch einfach, das ist wie bei den Wechseljahren und dann macht es Klick.

Und jeder, der das schon mal erlebt hat oder schon mal davon gehört hat, wird verstehen, warum es dir so geht bzw. wie es dir geht.

Wechseljahre und Hashimoto – schwer zu unterscheiden

Wechseljahre und Hashimoto – schwer zu unterscheiden

Als Fazit kann man eigentlich folgendes zusammenfassen:

  • Prämenopause
  • Perimenopause
  • Menopause
  • Postmenopause

In diesem Zeitraum kommt es vorerst zu einer reduzierten Bildung von Progesteron und später wird dann auch noch die Östrogenbildung eingeschränkt.

Östrogen und Progesteron geraten ins Ungleichgewicht und es nehmen die Beschwerden zu, die sich auch mit denen einer Hashimoto-Erkrankung oder einer Unterfunktion der Schilddrüse vergleichen lassen.

Du befindest dich in einem hormonellen Durcheinander. Das passiert bei einer Schwangerschaft, in der Pubertät oder nach der Pubertät.

Dein Hormonhaushalt komplett durcheinander und das kann natürlich auch hier die Karten wieder neu mischen und dafür sorgen, dass du dann unter anderem auch Hashimoto oder andere Autoimmunerkrankungen wie bspw. eine rheumatoide Arthritis bekommen kannst.

Peter Gehlmann über die Wechseljahre

Um das festzustellen, ist es notwendig, entsprechende Tests zu machen, weil bei der Schilddrüsen-Problematik wichtig ist, zu schauen, wie die Blutwerte aussehen:

  • Wie sieht die Schilddrüse aus (Stichwort: Ultraschall)?
  • Gibt es da Probleme beim Gewebe des walnussgroße Organs?
  • Wie genau sehen die Parallelen bei der Schilddrüsen Symptomatik/ Problematik zu den Wechseljahren aus?

Du solltest dringend deine Schilddrüsenhormonwerte bestimmen lassen.

Ob du das Ganze besser in den Griff bekommen kannst, wenn du nur genügend Hormone einnimmst oder ob es noch andere Möglichkeiten gibt, die viele Symptome verbessern können – ich werde mal versuchen es kurz und knackig zu erklären:

Nein, es nicht damit getan, wenn viele Ärzte dir raten „Nehmen Sie Ihr Schilddrüsenhormon und gut ist!“

Das schauen wir uns jetzt einmal an. Was kannst du tun, um eine hormonelle Schwankung in den Griff zu bekommen?

Hashimoto und Wechseljahre sind ein Problemfeld, das du mit der Optimierung deiner Ernährung bei Hashimoto so gestalten kannst, dass Hormonschwankungen weniger werden können.

Es muss also nicht immer Gesundheit und Medizin in einem Atemzug genannt werden. Du kannst schon den ersten Schritt tun, indem du glutenhaltige Lebensmittel streichst.

Alles, was Laktose enthält, nicht mehr zu dir nimmst.

Selen, Jod, Zink, Magnesium – Was denn noch?

„Dass ich Hashimoto habe, reicht ja noch nicht!“ Ich höre in meinem Kundenkreis des Öfteren: „Ein Hashimoto kommt selten allein…“ Dazu sage ich mal herzhaft JEIN!

Natürlich reicht es nicht aus, bei einer Schilddrüsenerkrankung einfach nur Schilddrüsenhormone einzunehmen. Es ist neben der Ernährung auch wichtig, die Mikronährstoffe im Blick zu haben und diese auch aufzufüllen.

Dazu gehören neben den schon genannten auf jeden Fall auch Vitamin D, Eisen, Vitamin C. Sieh das bitte nur als beispielhafte Auflistung. Der Bedarf ist hier von Mensch zu Mensch anders.

Der eine kann z. B. Vitamin D weglassen und muss dafür mehr Vitamin B nehmen oder umgekehrt.

Für die Schilddrüsenwerte solltest du neben dem TSH-Wert auch auf T3 und T4 bestehen. Idealerweise werden für ein aussagekräftiges Blutbild auch Ft3, Ft4 und die Antikörper (TRAK und TG) mit geprüft.

Über den Autor Peter Gehlmann

Beratungsgespraech-mit-Hashimoto

Pures Fachwissen, kombiniert mit eigener Erfahrung, gibt es so nur vom Hashimoto-Mentor Peter Gehlmann.

Peter Fachberater für holistische Gesundheit, Ernährungsberater, Fitnesstrainer u. v. m., er ist selbst Hashimoto Patient und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema.

Er berät Betroffene und zeigt auf, wie es gelingen kann, wieder spürbar mehr Energie zu erlangen, mit der richtigen Ernährung die Leistungsfähigkeit zu verbessern und lästiges Übergewicht zu verlieren.

Peter ist außerdem als Autor des Buches: „Der Hashimoto Mentor: Besser und leichter leben mit Hashimoto | die Behandlung der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis mit gesunder Ernährung und neuen Gewohnheiten“ bekannt.

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