Mindset

Das nervige Gedankenkarussell mit Mentaltraining stoppen und schneller zu klaren Entscheidungen kommen 

Jeden Tag haben wir zig-tausende Gedanken. Sie laufen nahezu automatisch ab, ohne dass wir sie bewusst steuern. Zum Hindernis werden sie, wenn wir uns in Gedankenkreisen verlieren oder das berühmte Gedankenkarussell losstartet.  

Wir fühlen uns wie erstarrt, bringen keine Arbeitsaufgaben zu Ende und kommen gefühlt zu keiner Entscheidung. Wie kommt man da wieder raus, sodass man fokussiert arbeiten und klare Entscheidungen treffen kann? Die gute Nachricht: dafür gibt es Strategien und Tools aus dem Mentaltraining. 

Gerade im Berufsleben sollen wir immer konzentriert und voller Elan Arbeitsaufgaben und Projekte bewältigen. Aber dem ist oft nicht so.  

Meine Klienten, die zu mir ins Mentaltraining kommen, berichten in den Sitzungen oft von folgender Situation:

„Ich sitze am Schreibtisch und überlege gerade, wie ich mein aktuelles Projekt weiter vorwärtsbringe. Und einige Zeit später merke ich, dass sich meine Gedanken gerade voll im Kreis drehen, auch über andere Themen. Ich schweife laufend gedanklich ab. Den Text vor mir lese ich bereits zum fünften Mal und mir läuft die Zeit davon. Immer das gleiche! Mein Gedankenkarussell fängt an, sich im Kreis zu drehen und ich schaffe es wieder nicht, konzentriert zu arbeiten. Das macht mich narrisch und müde, weil ich nichts Konstruktives weitergebracht habe.“  

Vielleicht kennst du das auch von dir! Du möchtest deine Ideen, Visionen, Projekte selbstsicher und konsequent umsetzen, trotzdem driftest du jedes Mal in ein ermüdendes Gedankenkarussell ab, verlierst dadurch ungewollt wertvolle Zeit und es fällt dir schwer klare Gedanken zu fassen und eine klare Entscheidung zu treffen. 

Was können Ursachen für das Gedankenkarussell sein?

gehirn messung mentaltraining
Copyright Fotos: Helmreich fotografiert 

Aus meinem körperzentrierten Mentaltraining und vor allem meinen Messungen am Biofeedback weiß ich, dass es für solche mentalen Zustände verschiedene Gründe geben kann: 

Einerseits kann dem Gehirn in dem Moment zu wenig Energie zur Verfügung stehen. Das ist der Parameter, auf den ich in den Messungen als allererstes schaue. Energie messen wir im Frontallappen, der sich hinter der Stirn befindet.

Es ist der Bereich des Gehirns, der auch „Superregion“ genannt wird und für unsere Entscheidungsfähigkeit von großer Bedeutung ist.  

Für Energiedefizite gibt es viele Gründe, unter anderem Schlafproblemen oder auch Verspannungen

Wenn mit Arzt und Körpertherapeuten die Ursache abgeklärt ist, kann ich z.B. durch gezielte Entspannungsübungen, die am Biofeedback auf ihre Wirksamkeit hin sehr gut überprüft werden können, Schulter-Nacken Probleme gut in den Griff bekommen – auch langfristig.  

Meist kommen aber auch noch unbewusste negative Programme dazu, die so eine negative Schleife, ähnlich wie bei Angst, auslösen und eine Art Tagtrance einläuten, die sich in diesen Gedankenkarussells zeigen. 

Sind wir unter Druck – z. B. bei einer wichtigen Entscheidung – kann der eigene Perfektionismus zur Falle werden. Denn schon in der Kindheit haben wir gelernt: Nur wer Leistung bringt und brav ist, bekommt Anerkennung.  

Das Gedankenkarussell, das im Hintergrund automatisch startet, ist eigentlich das Schutzprogramm des Gehirns, das uns vor dem unangenehmen Gefühl des Versagens schützen möchte.  

Die gute Nachricht: All das kann durch gezieltes Mentaltraining und Körperübungen unterbrochen und beseitigt werden

Von der Messtechnik im Biofeedback-Labor weiß ich, dass z.B Stopp-Übungen solche Blockaden unterbrechen und so der Trancezustand beendet werden kann. Achtsamkeitsübungen helfen weiters, das Entstehen von Gedankenkreisen schrittweise zu reduzieren. 

Du kannst dir Tagtrance ungefähr so vorstellen, als würde im Kino ein spannender Film zu Ende gehen, den du dir gerade angesehen hast. Denn obwohl du weißt, dass dein Lieblingsschauspieler vor ein paar Tagen den Oskar gewonnen hat, weinst du, weil er im Film gerade seine große Liebe gefunden hat und alles so wunderbar rührend war. 

Warum das so ist, hat mit unserem limbischen System zu tun, in dem unsere Emotionen ihren Ursprung haben. Unser Unbewusstes weiß nämlich nicht, ob das gerade wirklich passiert, was du auf der Leinwand siehst, oder nicht. In jedem Fall warst du während des Films ganz sicher in Trance, sonst hättest du nicht so emotional reagiert. 

Wenn dann im Kino das Licht angeht und alles hell wird, wird dein Trancezustand ganz selbstverständlich beendet und du kommst wieder in deine bewusste Wahrnehmung zurück! 

Bist du allerdings in deinem Gedankenkarussell unterwegs, das durch einen unbewussten Trigger im Alltag oder in der Arbeit ausgelöst wurde, kann so eine Trance auch über Stunden gehen. 

So stoppst du dein Gedankenkarussell mit Mentaltraining 

elfi achs mentaltraining
Copyright Fotos: Helmreich fotografiert

Mentaltraining ist einer der MÄCHTIGSTEN Schlüssel, um Gedankenkarusselle zu stoppen und andere Blockaden zu durchbrechen. Das kannst auch du als Normalo nutzen – du musst kein Spitzensportler sein! 

Hier auch gleich eine hochwirksame Übung aus dem Mentaltraining für dich, die eine Trance wirksam und schnell beenden kann. Probiere es am besten gleich aus! 

Die Lächel-Übung 

Setz Dich hin und lächle einmal ganz bewusst. Ziehe dabei wirklich beide Mundwinkel nach oben (ganz wichtig) und jetzt versuche an etwas Negatives zu denken… du wirst bemerken, dass das gar nicht so leicht möglich ist. Richtig? 

Der Grund dafür ist unser limbischer Teil im Gehirn, der für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist. Dieser Teil in uns kann nämlich nicht unterscheiden, ob du so tust, als ob oder nicht. 

Genau solche limbischen Signale machen wir uns im Mentaltraining zunutze. Mit dem Biofeedback-Gerät, das ich im Mentaltraining sehr gerne einsetze, können wir sogar ganz genau herausfinden, welche Körperreaktionen einen emotionalen Zustand verbessern oder nicht.

Das Lächeln wirkt aus meiner Erfahrung bei den meisten Menschen sehr stark. Und der Volksmund weiß das schon lange:

Lachen ist die beste Medizin, heißt es so schön! 

In jedem Fall haben wir aber auch eines dadurch erreicht – nämlich ein effektives STOP. Das ist deshalb so wichtig, weil unsere negativen Glaubenssätze und Muster eines nicht leiden können und das ist die Unterbrechung. 

Deshalb ist das Erlernen einer effizienten STOP-Strategie das A&O in jedem Mentaltraining. Also, bitte lächeln! Das fällt im Alltag nur positiv auf und stört weder Chef noch Arbeitskollegen. 

Mit einem Achtsamkeitstraining gelingt auch der nächste Schritt: das Gedankenkreisen nicht mehr aufkommen zu lassen. 

Die „Gedanken beobachten“-Übung 

Vielen fällt es schwer in der Situation eine Stopp-Übung anzuwenden, weil hier ein STOP das beste Mittel der Wahl wäre. Dafür braucht es Übung, denn nur was wir erkennen, können wir auch ändern. Das ist übrigens auch einer meiner Leitsätze! 

Damit so ein Gedanken-Stopp aber überhaupt gelingen kann, sollten wir lernen unsere Gedanken neutral zu beobachten. Die Voraussetzung für den Erfolg dieser Mentaltechnik ist, dass wir unsere inneren Bewertungssysteme zuerst erkennen und dann ganz bewusst stoppen lernen. Das bedarf Übung. 

Fange am besten damit an, dass du dich hinsetzt, die Augen schließt und dann einmal beginnst, deine Gedanken zu beobachten. Wichtig zu wissen: oft passiert es im ersten Moment, dass plötzlich gar keine Gedanken kommen. Das ist völlig normal. Einfach etwas warten… 

Wenn dann der erste Gedanke kommt, wiederhole ihn in deinen Gedanken oder sprich ihn laut aus und lass ihn dann weiterziehen. Wenn du dabei eine Bewertung bemerkst über den Gedanken, wiederhole auch die Bewertung. Nicht mehr und nicht weniger! Einfach wiederholen. 

Hier nochmal unser Beispiel von Beginn des Artikels: 

„Na super. Jetzt lese ich zum fünften Mal den Text und komme wieder nicht weiter.“ 

Meine Klientin spricht den Satz laut aus, bemerkt die negative Selbstbewertung und darf den Gedanken jetzt wieder ziehen lassen. Du kannst dir dazu auch ein Fließband vorstellen, dass aus deinem Unterbewusstsein kommt und Gedanken oben liegen hat.

Vom Fließband nimmst du dann den Gedanken, wiederholst ihn, und legst ihn anschließend wieder zurück. 

Rechne dafür zu Beginn eine Übungszeit von 5 Minuten ein und wiederhole die Übung 1-2 Mal täglich für einige Tage. So gewöhnst du dich daran und machst deine eigenen Erfahrungen. Vielleicht wird aus dem Fließband ein Fluss oder ein völlig anderes inneres Bild. Alles ist willkommen, was dir dein Unterbewusstsein zeigt. 

Nach einigen Tagen kannst du dann dazu übergehen, dass du in den verschiedensten Situationen tagtäglich, so oft wie möglich, bewusst deinen Gedanken lauschst. Was denkst du den ganzen Tag? In speziellen Situationen? Beim Arbeiten am Schreibtisch? Am Weg nach Hause?  

So kommst du Schritt für Schritt deinen Gedanken auf die Spur, entlarvst positive und negative Bewertungen über Tagtägliches und lässt im besten Fall das Gedankenkarussell erst gar nicht starten.  

So gelingt es dir immer klarer und schneller zu werden, gepaart mit einem guten Gefühl voll Kraft und Stärke. 

Im Biofeedback-Training können wir all das konkret messen und es wird genau sichtbar, wie wir mit unserem Mentalkörper umgehen und können durch die Rückmeldung am Bildschirm lernen, uns selber zu steuern. Ein wirklich magischer Moment. 

Vor allem auch, weil durch so ein messtechnisch validiertes Mentaltraining der Faktor Trainingszeit um ein Vielfaches verkürzt wird.  

Gedankenkarussell ade – Leichter Entscheidungen treffen! 

Mentaltraining Elfi Achs
Copyright Fotos: Helmreich fotografiert 

Wer sich selbst ein klares STOP setzen kann, das auch wirklich im Körper ankommt, und wer zusätzlich seine Gedanken beobachten und lenken kann, hält damit endlich störende Gedankenkarussells und Tagtrance im Zaum.  

Das lästige Gedankenkreisen hält uns nicht mehr von wichtigen Aufgaben ab und die neu gewonne Klarheit und Stärke helfen beim Setzen von Prioritäten und beim Treffen von Entscheidungen! Aufschieberitis ade! Ziele werden leichter und freudiger erreicht, wenn die Blockaden aufgespürt und aufgelöst sind.  

Mentaltraining ist aus meiner Sicht für jeden Menschen gewinnbringend. Ob nun jemand Zeit sparen möchte, klare Entscheidungen schnell und effizient treffen möchte oder sich einfach wohlfühlen möchte. Den „Mentalen-Muskel“ zu stärken ist ebenso wichtig für die Gesundheit wie die Körpermuskulatur zu trainieren. 

Über Elfi Achs: 

Elfi Achs ist Coach und Mentaltrainerin und arbeitet mit Menschen, die ihren Stress reduzieren und ihre Leistungen optimieren wollen, ohne den Körper zu überlasten. Zu ihren Kunden zählen Highperformer, wie Spitzensportler und Führungskräfte, aber auch Menschen aus anderen Berufsgruppen. 

Elfi Achs ist eine bekennende „Umsetzerin“, wie sie im Umfeld oft genannt wird, und gibt ihren Kunden alltagstauglichen Werkzeuge in die Hand, damit sie ins Tun kommen und Stress im Alltag reduzieren. Auch Hypnose, NLP und klassische Coachingmethoden setzt sie erfolgsbringend ein. 

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