KarriereMindset

Grenzen überwinden: Wie negative Mindsets unsere Karriere unbewusst bremsen

Beruflich aufsteigen, Erfolge verzeichnen und Karriere machen – das ist das Ziel vieler berufstätiger Frauen. Doch wenn dein Chef dich für einen Verkaufsabschluss lobt, spielst du deine Leistung herunter, indem du erzählst, wie pflegeleicht der betreffende Kunde war und wie gut dich das Team unterstützt hat? Wenn du einem Kollegen im Meeting nicht zustimmst, behältst du deine Meinung lieber für dich, um die Harmonie im Team nicht zu gefährden?

Diese und ähnliche Verhaltensweisen sind in der Berufswelt keine Seltenheit. Dahinter stecken unbewusste Mindsets, die deine Karriere bremsen und dir langfristig im Weg stehen.

Welche Glaubenssätze das sind, wie diese deinen beruflichen Aufstieg hemmen und wie du sie überwinden kannst, erfährst du im Folgenden. 

Negative Mindsets behindern die Karriere 

negative mindsets

„Alles muss immer perfekt sein“ 

Hast du das Gefühl, du müsstest auf der Arbeit immer zu 100 % performen und abliefern? Hinter diesem Mindset steckt ein starker Hang zum Perfektionismus. In Aufgaben kannst du dich bis zur Erschöpfung verlieren, weil es immer noch hier und da etwas zu verbessern und optimieren gibt.

Dies führt häufig zu enormem Zeitdruck und dem Gefühl, Aufgaben nicht aus der Hand geben zu können. Im Arbeitsalltag müssen Tasks jedoch meist schnell erledigt und die Zusammenarbeit im Team erfüllt werden.

Gleichzeitig verspüren Perfektionisten oft eine große Angst, einen Fehler zu machen. Dieses Streben nach Perfektion kann lähmend wirken und bei Frauen dazu führen, dass sie sich Herausforderungen oder den Aufstieg in eine Führungsposition aus Angst vor Fehlern nicht zutrauen – oder dass sie aufgrund von Überforderung in einem Burn-out landen. 

„Natürlich kann ich diese Aufgabe auch noch übernehmen“ 

Gehört dieser Satz auch zu deinem Standardvokabular, wenn dich ein Kollege oder der Chef um etwas bittet? Dagegen gibt es zunächst nichts einzuwenden. Schließlich zeigen wir damit Engagement, Hilfsbereitschaft und eine hohe Arbeitsmoral.

Steckst du allerdings schon bis zum Hals in Arbeit und hast gar keine Zeit, noch eine weitere Aufgabe zu übernehmen und jemanden zu unterstützen, solltest du dieser nicht bereitwillig zustimmen. Hier verbirgt sich das Mindset, keine Grenzen setzen zu dürfen, um nicht als unfreundlich oder faul abgestempelt zu werden.

Klare Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu sagen ist für die eigene Karriere jedoch durchaus förderlich. Dadurch demonstrierst du Selbstbewusstsein und sorgst zum einen dafür, dass du deine Arbeit ordentlich und fristgerecht erledigen kannst und zum anderen nicht von deinen Kollegen ausgenutzt wirst.

Denn hast du erst einmal den Ruf weg, zu allem Ja und Amen zu sagen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass immer wieder Kollegen zu dir kommen und dich um Gefallen bitten. Die Folgen können Überarbeitung und Erschöpfung sein, was sich wiederum negativ auf das Selbstvertrauen und die Produktivität auswirkt.  

„Ich verdiene es nicht, hier zu sein“ 

Hast du mitunter das Gefühl, dass du deine derzeitige Position im Unternehmen nur durch Glück und Zufall erreicht hast und eigentlich gar nicht die benötigten Fähigkeiten mitbringst? Solche Gedanken liegen vor, wenn das Imposter- oder Hochstaplersyndrom den Arbeitsalltag erschwert.

Viele Frauen fühlen sich immer wieder als Hochstaplerinnen und befürchten, jederzeit auffliegen zu können. Diese Ängste und Selbstzweifel sorgen für permanente Anspannung und einen enormen Druck. So kann es passieren, dass du dir aus Angst vor dem Auffliegen immer mehr Aufgaben auflädst, um den vermeintlichen Schein zu wahren.

Dadurch verringert sich dein Leistungsvermögen und die Gefahr steigt, dass du irgendwann unter der Last zusammenbrichst. Deiner Karriere stehst du durch die anhaltenden Zweifel und dein geringes Vertrauen, eine Beförderung verdient zu haben, stark im Weg. 

„Nein, nein, ich stimme Ihnen vollkommen zu“ 

Du sitzt in einem Meeting und musst bei den gewagten Aussagen deines Kollegen oder Vorgesetzten die Stirn runzeln – auf Nachfrage reagierst du jedoch mit absoluter Zustimmung. Denn weshalb solltest du widersprechen, eine Diskussion lostreten und die Harmonie im Team gefährden?

Besser, du bleibst still und behältst deine Vorbehalte für dich. Dieses Mindset wird durch eine große Angst vor Konflikten und Ablehnung befeuert. Du scheust die Konfrontation und möchtest nicht als streitsüchtige oder schwierige Kollegin abgestempelt werden.

Diese Verhaltensweise schadet dir in Wirklichkeit aber noch mehr: Du trittst weniger für deine Ideen, Rechte und Bedürfnisse ein. Dabei könnte dein Input einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten und dafür sorgen, dass deine Vorgesetzten dich stärker wahrnehmen und für Beförderungen im Kopf haben.  

Negative Mindsets überwinden und Karriere fördern 

Um diese negativen Glaubenssätze hinter sich zu lassen und der eigenen Karriere nicht mehr im Weg zu stehen, können die folgenden Tipps helfen:  

Selbstreflexion:

Der erste Schritt zur Besserung besteht darin, sich bewusst zu sein, dass negative Mindsets einen im Berufsleben zurückhalten. Reflektiere dich und dein Verhalten in bestimmten Situationen und überlege, welche Glaubenssätze womöglich hinter deinem Agieren stecken und wie diese dich limitieren.

Indem du dir immer wieder bewusst machst, an welchen Stellen du dich selbst einschränkst, gelingt es in Zukunft einfacher, in der nächsten Situation anders zu handeln. 

Feedback einholen:

Eine gute Möglichkeit, um Selbstzweifel und Ängste zu überwinden, stellt externes Feedback dar. Bitte deine Kollegen und Vorgesetzten regelmäßig um eine Einschätzung deiner Leistungen und spiele Lob und Komplimente nicht herunter.

Oft reagieren wir auf Kritik deutlich stärker als auf Lob: Kritik und mangelnde Leistungen führen wir eindeutig auf unsere begrenzten Fähigkeiten zurück, während wir für gelungene Arbeitsergebnisse meist Glück und äußere Umstände und kaum unser eigenes Talent verantwortlich machen.

Notiere dir positives Feedback und Erfolgserlebnisse deshalb und ruf dir diese immer wieder ins Gedächtnis, wenn du ins Zweifeln kommst. 

Grenzen setzen:

Fällt es dir schwer, Grenzen zu setzen und für dich einzustehen, solltest du dies aktiv üben. Fordere dich verstärkt heraus, immer wieder Nein zu sagen und eigenständige Entscheidungen zu treffen.

Dies kann im privaten und kleinen Rahmen beginnen: Sag Nein, wenn du mal wieder beim Umzug helfen sollst, wähle eigenständig das Lokal für den nächsten Restaurantbesuch aus und stimme Aussagen nicht zu, die du nicht für richtig hältst.

Schritt für Schritt wird sich deine Fähigkeit verbessern, für deine Überzeugungen einzutreten, und du kannst diese auch im Arbeitsalltag besser anwenden.  

Trainings nutzen:

Möchtest du deine Konfliktfähigkeit verbessern, kannst du auf professionelle Trainings und Workshops zurückgreifen. Dort lernst du von Profis, wie du Konflikte effektiv verhandeln und konstruktiv lösen kannst.

Das nächste Mal, wenn du eine Meinungsverschiedenheit mit einem Kollegen hast, musst du nicht zurückstecken, sondern kannst selbstbewusst deine Ansicht vertreten und auf eine gemeinsame Lösung hinarbeiten.

Sowohl deine Kollegen als auch deine Vorgesetzten werden deine Selbstsicherheit und Lösungsorientierung schätzen. 

Fazit

Mithilfe dieser Tipps kannst du deine negativen Glaubenssätze Schritt für Schritt auflösen und dafür sorgen, dass du im Arbeitsleben unbeschwerter und befreiter auftreten und dich präsentieren kannst.

Je authentischer und mutiger du bist, desto besser kannst du deine Aufgaben erledigen und deinen Vorgesetzten zeigen, dass du das Zeug zum Aufstieg und zu einer erfolgreichen Karriere hast. 

Wie ist deine Reaktion?

Aufregend
0
Interessant
0
Liebe es
0
Unsicher
0

Antwort verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in:Karriere

Next Article:

0 %