Karriere

Job wechseln oder stark bleiben? Vom richtigen Umgang mit schwierigen Kollegen und Chefs

Schwierige Kollegen, job wechseln

Statistisch gesehen verbringst du mehr Zeit mit deinen Kollegen und deinem Chef als mit deinen Freunden. Bei einem Vollzeitjob sind das rund acht Stunden täglich. Passt das Arbeitsklima nicht oder kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, geht der Spaß an der Arbeit schnell verloren. Aber wie handelst du richtig? Kündigst du und suchst dir eine neue Stelle oder lernst du, mit schwierigen Charakteren umzugehen? Wir haben die besten Tipps und Tricks für dich zusammengefasst.

Wenn der Chef ein Ekel ist – so kannst du dich wehren

Mein Chef ist ein ekel

Jeder wünscht sich einen Boss, der vollumfänglich zu seinen Mitarbeitern steht. In der Praxis ist das aber nur selten der Fall. Der eine ist cholerisch, der nächste lästert sogar. Das kann sogar zu Angst führen, denn niemand wird gerne vom Vorgesetzten niedergemacht, angeschrien oder sogar blamiert. Lass dich davon nicht beeinflussen. Brüllt dein Chef dich an, lass dich nicht auf sein Niveau herab. Bleib sachlich und unterbrich das Gespräch im Notfall einfach.


Dein Boss redet hinter deinem Rücken über dich? So etwas verletzt, wenn du es erfährst und der Umgang damit ist keinesfalls leicht. Statt unüberlegt zu handeln, suche einen ruhigen Moment und konfrontiere deinen Chef mit den Vorkommnissen. Teile ihm mit, dass du sein Feedback zu schätzen weißt, es aber lieber nicht über dritte Personen erfahren möchtest. Damit setzt du ihm klare Grenzen, denn er erkennt, dass du von deinen Kollegen informiert wirst.

Solche Probleme gibt es immer wieder, mal ist der Chef das Problem, mal aber auch ein Kollege. Solange dir deine Arbeit Spaß macht und du nicht emotional betroffen bist, strafst du nervige Persönlichkeiten mit Ignoranz am meisten. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist ein Sonderfall, bei dem es allerdings kein Tabu gibt! Jede Form der unerlaubten Berührung und auch anzügliche Kommentare, Sprüche und Bemerkungen sind eine Grenzüberschreitung.

Das trifft auch dann zu, wenn solche Vorkommnisse außerhalb des Arbeitsplatzes stattfinden. In diesem Fall ist es richtig und sinnvoll, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Chatnachrichten und ähnliche Beweisstücke sind aufzubewahren, der erste Ansprechpartner ist schlussendlich der Betriebsrat. Gibt es keinen, ist der Arbeitgeber die richtige Stelle. Er hat die Pflicht zu helfen. Und wenn dein Chef das Problem ist? Suche dir den nächsthöheren Angestellten als Ansprechpartner (oder den Betriebsrat) und schalte notfalls die Polizei ein. Je mehr Beweise du vorlegen kannst, desto besser!

Kollegenalptraum – der Narzisst im Beruf

Kollegenalptraum – der Narzisst im Beruf

Ganz besonders schwierige Charaktere sind Narzissten und auch denen kannst du im Berufsleben begegnen. Ich-bezogene Menschen, die weder mit Kritik umgehen können noch mit erfolgreichen Kollegen, sind eine Herausforderung. Du siehst deinen Job nicht als Wettbewerb, sondern hast Spaß an der Arbeit? Umso wichtiger ist es, dass du dich gegen diesen Typ Mensch behauptest.

Die größten Probleme deines Kollegen sind, dass er sich nicht in dich hineinversetzen kann und dass ihm jegliche Empathie fehlt. Um mit einem solchen Menschen umzugehen, brauchst du besonders viel Einfühlungsvermögen. Sein Fokus ist der eigene Erfolg. Greif ruhig ein wenig in die Trickkiste, denn auch Narzissten haben Schwachstellen:

  • Für Lob und Bewunderung ist dieser Kollegentyp anfällig
  • Narzissten möchten manipulieren, hier kannst du ihnen zuvorkommen
  • Ignoranz beschäftigt narzisstische Persönlichkeiten mehr, als sie zugeben

Wichtig: Wenn dir solche Tricks nicht weiterhelfen, suche die Konfrontation. Hierfür kannst du dich auch mit Kollegen zusammentun, denn in der Regel geht der Narzisst dem ganzen Team gehörig auf die Nerven.

Der Wüterich – wie du ihm klar seine Grenzen setzt

Ob Chef oder Kollege – Wutausbrüche zu beobachten, sind immer eine unangenehme Situation. Tobt der andere, bleibst du am besten erst einmal ruhig. Ihr habt beide nichts davon, wenn du dich nun ebenfalls hinein steigerst und die ganze Abteilung das Streitgespräch mitbekommt. Außerdem suggerierst du dem anderen so auf höfliche Weise, dass er sich gerade lächerlich macht. Wird es dir zu viel, verlasse die Situation. Ziehe dich in dein Büro zurück oder suche den Aufenthaltsraum auf. Das darfst du auch dann, wenn der Schreihals dein Chef ist. Niemand hat das Recht, unsachlich oder unangemessen mit dir zu kommunizieren.

Bist du auf den Wüterich nicht angewiesen, ignoriere ihn erst einmal. Musst du aber arbeitsbedingt kommunizieren, warte, bis sich der Wutanfall gelegt hat und suche dann das Gespräch. Du kannst auch einen Kollegen als Verstärkung mitnehmen, wenn du einen weiteren Schreianfall verhindern möchtest.

Mit der richtigen Körpersprache schützt du dich vor mieser Laune

Wir wissen oft viel zu wenig über unsere Körpersprache, dabei ist sie im Beruf ein echter Helfer. Hast du einen angriffslustigen Kollegen im Team oder pickt sich dein Chef gezielt schwach wirkende Mitarbeiter raus? In diesem Fall ist es umso wichtiger, dass du deine Haltung bewahrst. Anstatt in sich zusammengesunken am Schreibtisch zu sitzen, bewahrst du mit einer aufrechten Körperhaltung die Form und zeigst Aufmerksamkeit. Deinem Gegenüber wird so automatisch suggeriert, dass du kein guter Angriffspartner bist.


Du arbeitest hart in deinem Job, also darfst du auch selbstbewusst agieren. Vor allem cholerische Menschen nutzen die Schwächen eines anderen schnell aus, um ihre Wut loszuwerden. Das verhinderst du, indem du bewusst auf Selbstvertrauen setzt.

Tipp: Schaffst du es, deinem Kollegen oder Chef während eines Angriffs direkt und stumm in die Augen zu schauen und ihn aufmerksam zu beobachten? Probier es einmal aus, damit wirst du ihn schnell verunsichern. Würdest du hingegen auf die Schreibtischplatte blicken, gibst du seinen Angriffen noch die richtige Zielscheibe!

Fazit: Im Job bleiben oder nicht – das hängt von dir ab

Und was ist, wenn alle Tipps nichts nutzen und du morgens schon keine Lust mehr auf deinen Job hast? In diesem Fall kann eine Kündigung in deinem Sinne die richtige Lösung sein. Liebst du deine Arbeit und sie wird dir nur von den Kollegen oder dem Chef verdorben, gib nicht gleich auf. Gemeinsam ist man bekanntlich weniger allein und du findest in deinem Kollegenkreis sicher Gleichgesinnte, die dich bei deiner Gegenwehr unterstützen möchten.

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