Angst ist ein Gefühl, das wir alle erleben können. Manchmal kann sie uns jedoch stark beeinträchtigen und uns daran hindern, ein erfülltes Leben zu führen. In diesem Artikel werden wir 10 Regeln für den Umgang mit Angst kennenlernen, die dir dabei helfen können, deine Ängste zu verstehen, zu beruhigen und zu bewältigen.
Wir werden auch über die Ursachen von Angst sprechen und verschiedene Methoden zur Angstbewältigung vorstellen. Lass uns gemeinsam herausfinden, was das Beste gegen Angst ist und wie du mehr Leichtigkeit im Umgang damit erreichen kannst.
Was ist Angst?
Angst ist ein natürliches Gefühl, das als Reaktion auf eine bedrohliche oder gefährliche Situation entsteht. Sie kann sowohl körperliche als auch emotionale Reaktionen auslösen. Jeder Mensch hat seine eigenen Ängste und reagiert unterschiedlich darauf.
Ein gewisses Maß an Angst vor Veränderung ist normal und kann uns sogar vor potenziellen Gefahren schützen. Wenn die Angst jedoch übermäßig wird und unser Leben negativ beeinflusst, kann es sinnvoll sein, Strategien zu erlernen, um sie zu bewältigen.
Ursachen: Woher kommt Angst?
Die Ursachen von Angst können vielfältig sein. Manche Menschen entwickeln Ängste aufgrund traumatischer Erfahrungen, während andere eine genetische Veranlagung für Ängste haben können. Stress, bestimmte Lebenssituationen oder bestimmte Phobien können ebenfalls Angst auslösen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder individuell auf verschiedene Auslöser reagiert und dass die Angstreaktionen von Person zu Person unterschiedlich sein können.
Wie beruhigt man Angst?
Es gibt verschiedene Methoden, um Angst zu beruhigen und mit ihr umzugehen. Eine effektive Methode ist die sogenannte 10-Satz-Methode. Bei dieser Methode nimmt man sich bewusst Zeit, um seine Ängste anzuerkennen, zu verstehen und anzunehmen. Dazu weiter unten mehr.
Zusätzlich zur 10-Satz-Methode gibt es weitere Beruhigungsmethoden, die bei Angst helfen können. Entspannungsübungen wie Atemtechniken oder Meditation können dabei helfen, die körperlichen Symptome der Angst zu lindern.
Auch körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Spaziergänge oder Yoga, kann beruhigend wirken und den Geist entspannen.
Angstbewältigung durch 10 Regeln bei Angst
1. Angstsituationen beobachten und fühlen
Um seine Ängste besser zu verstehen und zu bewältigen, ist es wichtig, die Angstsituationen bewusst zu beobachten und die eigenen Gefühle dabei wahrzunehmen.
Indem du dich deiner Ängste stellst und sie bewusst fühlst, kannst du lernen, mit ihnen umzugehen und dich nicht von ihnen überwältigen zu lassen. Das Beobachten und Fühlen der Ängste ermöglicht es dir, ein tieferes Verständnis für sie zu entwickeln und mögliche Auslöser zu erkennen.
2. Angstgefühle verstehen und Symptome erkennen
Nachdem du die Angst akzeptiert hast, stellt sich die Frage: Was nun? Insbesondere wenn das Gefühl der Angst selbst Angst verursacht, ist es lohnenswert, es genauer zu erforschen.
Nimm dir einen Moment, um zu erkennen, wie sich die Angst anfühlt.
- Ist das Gefühl konstant oder verändert es sich von Sekunde zu Sekunde?
- Achte auch auf die Reaktionen deines Körpers auf die Angst. Welche körperlichen Empfindungen treten auf?
- Zudem lohnt es sich, deine Gedanken zu beobachten. Welche Gedanken kommen auf, wenn du ängstlich bist?
Indem du deine Angst auf erforschende und interessierte Weise betrachtest, kannst du im Laufe der Zeit vertrauter mit ihr werden. Die Angst wird höchstwahrscheinlich immer noch unangenehm sein, denn das liegt in ihrer Natur, ähnlich wie Zitronen sauer sind.
Doch du musst dich vor dem Gefühl selbst nicht mehr fürchten. Denn du kennst es gut und weißt, dass von dem Gefühl selbst keine Gefahr ausgeht, wenn du es fühlst.
3. Den Umgang mit Angst lernen und mitnehmen
Den Umgang mit Angst zu lernen, ist ein wichtiger Schritt zur Angstbewältigung.
Wenn du bereits die ersten beiden Regeln zur Bewältigung von Ängsten ausprobiert hast, wird es dir wahrscheinlich leichter fallen, diese Regel zu befolgen: Nimm die Angst mit und handle nach deinem Willen. Es ist entscheidend, die Angst nicht zu verstärken und ihr keine „Macht“ über dich zu geben.
Daher ist es wichtig, dass du trotz deiner Ängste die Dinge unternimmst, die du dir wünschst.
Ein häufiges Beispiel ist die Angst vor öffentlichen Auftritten. Viele Menschen vermeiden es, Präsentationen oder Reden zu halten, weil die Angst sie überwältigt.
Doch wenn du aus Angst vor dem Urteil anderer nicht die Möglichkeit ergreifst, deine Ideen zu teilen oder dich selbst zu präsentieren, verpasst du wertvolle Chancen zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.
Mach, was du willst und lass die Angst dich nicht zurückhalten.
Vielleicht möchtest du an einem Theaterkurs teilnehmen, um deine Schüchternheit zu überwinden, oder dich einer Gesangsgruppe anschließen, um deine Stimme zu entfalten. Indem du deine Leidenschaften und Interessen verfolgst, trotz der vorhandenen Ängste, wächst du über dich selbst hinaus und gewinnst an Selbstvertrauen.
Tipp: Du kannst auch einen symbolischen Gegenstand mitführen, der für deine Ängste steht – sei es ein besonderer Stein, eine Figur oder ein Schmuckstück. Dieser Gegenstand erinnert dich daran, dass du die Angst anerkennst und dennoch deinen Weg gehst.
Es kann dir zusätzliche Unterstützung und Stärke geben, wenn du dich herausfordernden Situationen stellst.
4. Tiefere Bedeutung der Angst verstehen
Angst hat grundsätzlich die Aufgabe, uns zu schützen und uns dazu zu ermutigen, uns in Sicherheit zu bringen.
Angenommen, du empfindest Angst vor dem Alleinsein und diese Angst führt dazu, dass du Situationen vermeidest, in denen du dich allein befindest. Doch welche Funktion erfüllt diese Angst genau? Und was würde sich verändern, wenn du in der Lage wärst, allein zu sein, ohne dass die Angst dich weiterhin „beschützt“?
Vielleicht versucht die Angst dich vor dem Gefühl der Einsamkeit zu bewahren. Wenn du möchtest, kannst du auf diese Weise versuchen, die verborgene Botschaft der Angst zu entschlüsseln.
Stell dir vor, du begibst dich auf eine innere Reise, um die Geheimnisse deiner Ängste zu ergründen. Du nimmst die Angst vor dem Alleinsein mit auf diese Reise und betrachtest sie als einen verschleierten Ratgeber, der seine Nachrichten in rätselhaften Symbolen vermittelt.
Du findest einen ruhigen Ort, an dem du dich sicher und geschützt fühlst, vielleicht in deiner eigenen Vorstellung eines behaglichen Zuhauses.
Nun trittst du in einen Dialog mit deiner Angst und stellst ihr Fragen: „Warum möchtest du mich vor dem Alleinsein bewahren? Was verbirgt sich hinter diesem Gefühl der Einsamkeit?„
Während du aufmerksam lauschst, werden dir Symbole und Bilder bewusst, die in deiner inneren Welt auftauchen. Vielleicht siehst du eine verlassene Brücke, die für die Angst vor dem Verlust von Verbindungen steht, oder ein verträumtes Fenster, das für die Sehnsucht nach zwischenmenschlicher Nähe steht.
In diesem kreativen Prozess nimmst du die Botschaft der Angst wahr und beginnst zu verstehen, dass sie dich vor potenziellen emotionalen Schmerzen schützen möchte.
5. Hinterfragen und Bewältigen der Angstgedanken
Ähnlich wie wir uns mit Viren und Bakterien anstecken können, besteht auch die Möglichkeit, dass wir uns von Gefühlen anderer Menschen beeinflussen lassen.
Natürlich funktioniert dies nicht auf die gleiche Weise, aber sicherlich hast auch du bereits die Erfahrung gemacht, dass du gute Laune bekommst, wenn jemand anderes super glücklich ist. Oder wir werden selbst traurig, wenn jemand weint. Dies gilt auch für Ängste.
Wir übernehmen die Ängste anderer Menschen
Hierzu ein Beispiel: Deine beste Freundin hat große Höhenangst. Sie meidet Hochhäuser und Aussichtsplattformen aus Angst vor der Höhe. Als ihr gemeinsam einen Ausflug plant, spürst du plötzlich eine gewisse Unruhe und Angst in dir aufsteigen, obwohl du normalerweise keine Probleme mit Höhen hast.
Du realisierst, dass du die Ängste deine Freundin unbewusst übernommen hast. Diese Erkenntnis hilft zu verstehen, dass es nicht deine eigene Angst war, sondern die deiner Freundin.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir nicht automatisch die Ängste anderer Menschen zu unseren eigenen machen müssen. Indem wir uns dieser Dynamik bewusst werden, können wir unsere eigenen Ängste von den Ängsten anderer unterscheiden.
6. Ängste in den Griff bekommen: Kommuniziere mit deiner Angst
Es klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, aber wie wäre es, wenn du dich darauf einlassen würdest? Es gibt tatsächlich Situationen, in denen wir dankbar für unsere Ängste sind, wenn sie uns vor realen Gefahren schützen.
Oft jedoch erleben wir Ängste vor Dingen oder Situationen, die eigentlich ungefährlich sind, wie zum Beispiel das Halten eines Vortrags.
Anstatt die Angst vor der Angst zu bekämpfen und dich darüber zu ärgern, kannst du mit ihr sprechen. Etwa so: „Der Vortrag ist nicht gefährlich und ich brauche deinen Schutz nicht.“
Du signalisierst deiner Angst damit, dass du sie spürst und wertschätzt, sie aber nicht benötigst. Auf diese Weise kannst du zumindest teilweise entspannter werden. Sei mutig und wage es, mit deiner Angst in den Dialog zu treten.
Du wirst überrascht sein, wie viel Kraft und Freiheit du daraus schöpfen kannst, wenn du dich nicht länger von deinen Ängsten beherrschen lässt.
7. Teile deine Ängste mit anderen Menschen
Es kommt häufig vor, dass wir Ängste als Schwäche betrachten und uns deshalb nicht trauen, sie anderen Menschen zu zeigen. Doch tatsächlich kann es äußerst hilfreich sein, unsere Ängste mit anderen zu teilen.
Indem wir offen über unsere Ängste sprechen, können wir herausfinden, dass es vielen anderen Menschen ähnlich geht und uns dadurch verstanden fühlen. Zudem haben wir die Möglichkeit, von den Erfahrungen und bewährten Strategien anderer zu profitieren und voneinander zu lernen.
Manchmal lösen sich unsere Ängste sogar auf, wenn wir sie mit anderen teilen.
Wenn wir beispielsweise Ängste in unserer Partnerschaft erleben und unserem Partner oder unserer Partnerin offen gestehen, dass wir manchmal unter Verlustangst leiden, kann allein die Reaktion und das Verständnis unseres Gegenübers uns innerlich beruhigen.
8. Entspannungsübungen zur Angstbewältigung
Entspannungsübungen können ein wirksames Mittel zur Angstbewältigung sein. Es gibt verschiedene Methoden, die dabei helfen können, die körperlichen und emotionalen Symptome der Angst zu reduzieren.
Eine beliebte Methode ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Dabei werden bestimmte Muskelgruppen bewusst angespannt und dann entspannt, um eine tiefe Entspannung des gesamten Körpers zu erreichen.
Auch Atemtechniken wie die Bauchatmung können helfen, die körperliche Entspannung zu fördern und die Angst zu beruhigen. Indem du dich auf deinen Atem konzentrierst und bewusst langsam und tief atmest, kannst du die körperlichen Symptome der Angst lindern.
9. Finde Ablenkung in anderen Aktivitäten
Der Kern dieser Regel besteht darin, dass du dich mit etwas anderem beschäftigst, um dich von ängstlichen Gedanken und der Angst vor der Angst abzulenken. Indem du aktiv etwas unternimmst, das dir Freude bereitet oder einen sinnvollen Zweck erfüllt, kannst du aus dem Gedankenkarussell ausbrechen.
Anstatt den Abend zu Hause zu verbringen und immer wieder in einer Endlosschleife zu denken: „Morgen ist mein Vortrag!“, kannst du beispielsweise zum Sport gehen, dich mit Freunden zum Essen verabreden oder dir Feel-Good-Filme anschauen.
Indem du dich bewusst auf andere Aktivitäten konzentrierst, schaffst du Raum für positive Erlebnisse und Momente des Vergnügens. Diese können dazu beitragen, deine Ängste in den Hintergrund zu rücken und dir eine willkommene Abwechslung zu bieten.
10. Suche nach Hilfe und Unterstützung
Manchmal kann uns die Angstsituation so sehr überwältigen, dass wir kaum in der Lage sind, an die 10 Regeln bei Angst oder andere Ratschläge zu denken, geschweige denn diese umzusetzen. Doch das bedeutet nicht, dass du weiterhin unter den Ängsten leiden musst.
In solchen Fällen ist es wichtig, nach Hilfe und Unterstützung zu suchen, um dich mit einem Fachmann oder einer Fachfrau für Psychotherapie gemeinsam um das Thema Angst zu kümmern.
Es ist in Ordnung, sich einzugestehen, dass man alleine nicht immer alle Antworten und Lösungen finden kann. Indem du professionelle Unterstützung in Anspruch nimmst, kannst du eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und die Angststörung gemeinsam angehen.
Ein Psychotherapeut oder eine Psychotherapeutin kann dir dabei helfen, die Ursachen deiner Ängste zu erkennen, mit dir an Bewältigungsstrategien arbeiten und dir Werkzeuge zur Verfügung stellen, um diese in den Griff zu bekommen.
Ängste auflösen in wenigen Minuten mit 10 Regeln bei Angst
Angst ist ein weitverbreitetes Gefühl, das viele Menschen beeinflusst. Mit den 10 Regeln bei Angst, die wir in diesem Artikel besprochen haben, kannst du lernen, mit deiner Angst umzugehen, sie zu beruhigen und zu bewältigen.
Es ist wichtig, sich bewusst mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn nötig, und verschiedene Methoden zur Angstbewältigung auszuprobieren.
Mit Übung und Geduld kannst du mehr Leichtigkeit im Umgang mit Angst erreichen und ein erfülltes Leben führen.