Gesundheit

Entzündete Lippen: Ursachen, Arten und Behandlungsmöglichkeiten

Deine Lippen sind nur durch eine dünne Hornhaut geschützt und können kaum Feuchtigkeit speichern. Äußere Einflüsse können sie innerhalb weniger Stunden so austrocknen lassen, dass sie rissig und spröde werden. Damit steigt ihre Anfälligkeit für Verletzungen und Infektionen.

Hieraus entwickeln sich manchmal schmerzhafte Entzündungen. Hier erfährst du, was du selbst gegen entzündete Lippen tun kannst und wann du besser einen Arzt aufsuchen solltest.

Was sind die Ursachen für entzündete Lippen?

Entzündete Lippen sind in den meisten Fällen keine eigenständige Krankheit, sondern eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  • Bakterien- oder Pilzinfektionen,
  • Allergien,
  • Mundschleimhautentzündungen,
  • Autoimmunerkrankungen,
  • Vitamin- und Eisenmangel,
  • Lippenherpes,
  • Hormonschwankungen,
  • Stress,
  • Fieber,
  • Diabetes und
  • starker Speichelfluss.

Begünstigt werden entzündete Lippen durch Umwelteinflüsse wie die UV-Strahlung der Sonne, trockene Heizungsluft, Kälte und Wind, aber auch durch das ständige Belecken der Lippenhaut. Zwar lindert das Befeuchten mit Spucke kurzfristig Beschwerden wie Spannen oder Jucken.

Das anschließende Verdunsten des Speichels lässt die empfindliche Haut jedoch weiter austrocknen.

Welche Arten der Lippenentzündung gibt es und welche Symptome treten auf?

lippenentzündung arten und symptome

Die häufigste Form ist die Cheilitis simplex. Sie tritt vor allem aufgrund physikalischer Einwirkungen wie Nässe, Kälte und mechanische Irritationen auf.

Weitere mögliche Auslöser sind Allergien, Nebenwirkungen von Arzneimitteln und gewohnheitsmäßiges Lippenlecken. Typische Symptome sind raue, gerötete, entzündete Lippen, die spannen und häufig Schuppen, spaltförmige Risse (Rhagaden) und Erosionen entwickeln.

An zweiter Stelle steht die Cheilitis angularis, die sich in erster Linie durch Entzündungen an den Mundwinkeln äußert. Bei ihrer Entstehung stehen vor allem Nährstoffmängel, Diabetes, Schuppenflechte, Leberzirrhose und Allergien im Vordergrund.

Typische Symptome sind kleine, von gelblichen Krusten oder weißlichen Belägen bedeckte Einrisse im Bereich der Mundwinkel. Häufig sind die Läsionen von einem geröteten, schuppenden Hof umgeben.

Lassen sich entzündete Lippen auf massive Sonneneinstrahlung zurückführen, ist die Rede von einer Cheilitis actinica.

Hierbei handelt es sich um eine durch UV-Strahlung hervorgerufene Gewebe Entartung, die sich durch Rötungen, Schmerzen, Schwellungen, fleckförmige Strukturen sowie Krusten oder Erosionen äußern und ein potenziell erhöhtes Risiko für einen bösartigen Haut- oder Schleimhauttumor bedeuten kann.

Eine weitere Ausprägung ist die Cheilitis granulomatosa, die im Rahmen des Melkersson-Rosenthal-Syndroms oder in Zusammenhang mit Morbus Crohn auftritt. Typische Symptome für diese Form der Lippenentzündung sind Schwellungen der Lippen.

Wie lange dauert eine Entzündung an der Lippe und wann ist der Besuch beim Arzt angebracht?

Unter der Voraussetzung, dass du deine Lippen gut pflegst, sie vor Sonne, Wind und Kälte schützt und auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achtest, verschwinden die Symptome in aller Regel nach einigen Tagen.

Der genaue Krankheitsverlauf richtet sich nach der Ursache und der Ausprägung der Lippenentzündung.

Heilen entzündete Lippen nicht nach spätestens einer Woche ab, ist ein Arztbesuch anzuraten. Treten Beschwerden wie brennende oder spröde Lippen zusammen mit Geschwülsten oder Knoten an den Mundwinkeln auf, ist eine sofortige Abklärung wichtig.

Dies gilt insbesondere dann, wenn entzündete Lippen deine Fähigkeit zu essen oder zu sprechen beeinträchtigen.

Bleiben entzündete Lippen unbehandelt, können dauerhafte Gewebeschäden die Folge sein. Durch die erschwerte Nahrungsaufnahme drohen zudem Unterversorgung und Dehydration. Deshalb ist es ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen für stärker entzündete Lippen zum Arzt zu gehen.

Dieser kann feststellen, ob es sich um eine harmlose Form der Cheilitis handelt oder ob eine schwerwiegendere Ursache dahintersteckt, und eine geeignete Behandlung vorschlagen.

Wie behandelt der Arzt entzündete Lippen?

Wie entzündete Lippen behandelt werden, richtet sich vorrangig nach dem jeweiligen Auslöser. Steckt eine Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel dahinter, empfehlen Mediziner für gewöhnlich, künftig auf die entsprechenden Allergene zu verzichten.

Eine Nahrungsumstellung ist meist auch dann der richtige Weg, wenn die Cheilitis durch einen Mangel an wichtigen Nährstoffen entstanden ist. Lässt sich eine ausreichende Nährstoffversorgung nicht über die normale Ernährung sicherstellen, kann die Einnahme geeigneter Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.

Beruhen entzündete Lippen auf einer Infektion mit Krankheitserregern, ist deren gezielte Bekämpfung das Mittel zum Erfolg. Sind beispielsweise Bakterien die Ursache, kann das lokale Auftragen antibiotischer Salben die Entzündungssymptome zum Abklingen bringen.

Sollten bestimmte Medikamente die Lippenentzündung hervorgerufen haben, sorgt gegebenenfalls eine Umstellung auf andere Präparate für Abhilfe. Liegen Entzündung begünstigende Gewebeveränderungen vor, ist es manchmal nötig, diese chirurgisch zu entfernen.

Welche Creme hilft gegen entzündete Lippen?

Es gibt eine Vielzahl von Cremes, die du auf entzündete Lippen auftragen kannst. Um ein passendes Präparat wählen zu können, solltest du jedoch die Ursache der Entzündung kennen. Gegen allgemeine Schwellungen hilft beispielsweise Kamille, während bei Lippenherpes eine Salbe mit Aciclovir oder Penciclovir das richtige Mittel sein könnte.

Sind deine Lippen aufgesprungen, können Salben mit hautpflegenden Wirkstoffen (z. B. Dexpanthenol) oder Zink die Wundheilung unterstützen. Eine pflanzliche Alternative sind Cremes und Tinkturen mit Ringelblumenextrakt, für den eine keimtötende, entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen ist.

Fazit:

Entzündete Lippen sind unangenehm, in den meisten Fällen jedoch harmlos und gut zu behandeln. Vermeiden lassen sich Entzündungen oft schon durch eine adäquate Lippenpflege, die den geringen natürlichen Eigenschutz unterstützt.

Cremes können hierbei ebenso zur Anwendung kommen wie spezielle Lippenbalsame. Hast du immer wieder entzündete Lippen oder heilt eine Lippenentzündung nicht ab, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

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