Emotionale Ausbrüche, launische Verstimmungen und fehlende Impulskontrolle gehören neben weiteren Faktoren zu den Leitsymptomen von Aggressionsproblemen. Ungeachtet der Konsequenzen richten Betroffene unverarbeiteten Stress gegen andere Dinge oder Mitmenschen.
Aggressionsprobleme gehören zu den ernstzunehmenden psychischen Verhaltensstörungen, lassen sich aber durch gezielte Maßnahmen gezielt eindämmen und behandeln.
Aggression Definition
Für die verschiedenen Teilbereiche der Psychologie, die sich mit der Thematik näher beschäftigen, existieren jeweils verschiedene Definitionen.
Grundsätzlich ist aber dann die Rede von einer Aggression, wenn sich das Verhalten einer Person gegen sich selbst oder Mitmenschen sowie Gegenstände richtet und ein klares Ziel verfolgt.
Die Auslebung erfolgt dabei auf physischer oder psychisch-verbaler Ebene und dient dabei als Mittel zum Zweck der Befriedigung diverser Bedürfnisse oder der Schädigung eines Gegenstandes oder einer Person.
Im Kontrast zu unterbewusst gesteuerten Gefühlsregungen wie Hass oder Jähzorn handelt es sich bei aggressivem Verhalten um bewusste Handlungen mit Zielknüpfung.
Welche verschiedenen Aggressions-Typen gibt es?
Es gibt verschiedene Ausprägungen von Aggressionen, etwa die instrumentelle Aggression und feindselige Aggression.
Während Letztere als emotionsgeleitete Reaktion auf feindselige Provokation erfolgt, zielt die instrumentelle Aggression auf ein bestimmtes Bestreben ab.
Eine geschädigte Person avanciert hierbei zum Mittel zum Zweck, während die Gefühlsebene eine zu vernachlässigende Rolle spielt.
Man unterscheidet des Weiteren unter folgenden verschiedenen Arten von Aggressionen:
- Heiße Aggression: Gefühls basierte Aggressionen
- Kalte Aggression: Zielgerichtete Aggressionen
- Offene Aggression: Offensichtliche Angriffe in verbaler oder physischer Form
- Verdeckte Aggression: per Imagination ausgelebte Aggressionen
- Positive Aggression: Gesellschaftlich anerkannte Aggressionen
- Negative Aggression: Gesellschaftlich verschmähte Aggressionen
- Autoaggression: Gegen sich selbst gerichtete Aggressionen
- Reaktive Aggression: Defensive Reaktion als Selbstschutz
- Passive Aggression: Indirekte Aggression durch Manipulation
Warum bin ich so schnell aggressiv?
Warum bin ich so schnell aggressiv und wieso hat man Aggressionsprobleme? Grundsätzlich gehört Aggression zu den natürlichen Verhaltensweisen der Menschheit.
Zwar lassen sich Aggressionen nicht vollständig verhindern, allerdings lassen sich Aggressionsprobleme durch gezielte Maßnahmen abtrainieren.
Durch Beobachtungen in der Kindheit getrieben, manifestiert sich das Aggressionspotential. Wie hoch das Potenzial letztlich ausfällt, ist abhängig davon, wie häufig wir im Kindesalter mit aggressivem Verhalten konfrontiert sind sowie dessen Intensität.
In autoritär Erziehung aufgewachsene Menschen zeigen die Tendenz auf, eher aggressiv zu reagieren. Inwiefern die Genetik eine Rolle spielt, lässt sich bislang nicht klar beantworten.
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Wie merkt man, dass man Aggressionsprobleme hat?
Viele Betroffene stellen sich die Fragen: Wo fängt Aggression an? Bereits im Kindesalter zeigen sich erste Symptome aggressiver Verhaltensstörungen.
Dazu zählen etwa die mutwillige Zerstörung von Gegenständen oder der physische Angriff auf Mitschüler. Derartige Verhaltensweisen lassen sich als Vorboten für dissoziale Verhaltensweisen im späteren Alter oder eine sich entwickelnde aggressive Verhaltensstörung bei Erwachsenen deuten.
Symptome eines aggressiven Erregungszustands etwa lassen sich nicht klar kennzeichnen und sind abhängig von kulturellen Faktoren. Grundsätzlich zählen aber hierzu:
- Gesteigerte Herzfrequenz
- Hoher Blutdruck
- Gefühl der Unruhe
- Hitzewallungen
- Muskelkrämpfe und Zittern
- Gerötete Haut
- Schweißausbrüche
- Drohendes Gebaren
- Wildes Gestikulieren
- Verkrampfte Körperhaltung
- Starre Mimik
Was kann man gegen Aggressionsprobleme tun?
Viele Betroffene stellen sich vermutlich die Frage: Was hilft wirklich gegen Aggressionen? Die Aggressionsbewältigung setzt sich aus verschiedenen Ansätzen zusammen.
Allesamt zielen sie darauf ab, angestaute negative Emotionen aus dem Alltag auf gesunde Weise aufzuarbeiten.
Während sich im Kontext der Katharsis eine Auslebung von Aggressionen nicht positiv auf die Verhaltensstörung auswirkt, haben sich diverse Maßnahmen zum Abbau von Stress und negativen Emotionen bewährt.
Zu ihnen zählen etwa:
- Ausübung verschiedener Entspannungsübungen wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation
- Professionelles Aggressionstraining
- Psychotherapie
- Ablenkende Maßnahmen
- Sportliche Aktivitäten wie Ausdauertraining
Welche Hausmittel gegen Aggressionen gibt es?
Grundsätzlich existieren zahlreiche Heilpflanzen, die auf sanfte Weise einen Abbau von Stress fördern können und auf diese Weise eine Linderung herbeiführen können.
So wirkt etwa Melisse angst- und krampflösend, während Baldrian und Passionsblume eine stresshemmende Wirkung entfalten.
Auch Hopfen und Präparate mit Pestwurz sind in der Lage, stressbedingte Verspannungen, Kopfschmerzen und innere Unruhezustände gezielt zu bekämpfen.
Gibt es Medikamente gegen Reizbarkeit und Aggressionen?
Aggressionsprobleme lassen sich hauptsächlich durch kognitive Therapien positiv beeinflussen.
Eine medikamentöse Begleittherapie ist in der Regel nicht notwendig, kann aber je nach Ausprägung vonnöten sein.
Grundsätzlich existiert kein auf dem Markt zugelassenes Medikament, dass explizit zur Behandlung von Aggressionsproblemen konzipiert ist.
Die Behandlung erfolgt daher mit sedierenden Medikamenten, etwa Benzodiazepinen oder Neuroleptika, die auch im Zuge von aktiven Erregungszuständen Erfolg versprechen.
Welche Aktivitäten zur Aggressionsbewältigung sind ratsam?
Aggression abbauen ist das Ziel einer jeden Aggressionstherapie. Neben dem Kneten eines Stressballs können regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft eine Möglichkeit bieten, dem Alltagsstress zu entfliehen und Aggressionen im Keim zu ersticken.
Auch starke körperliche Reize, etwa ein Kälteschock, können helfen, den Fokus neu zu setzen und einen bewussten Gedankenstopp hervorrufen.