Hast du schon einmal von digitaler Demenz gehört? Das ist ein relativ neuer Begriff, der die negativen Auswirkungen beschreibt, die die Zeit am Bildschirm auf unser Gehirn haben kann.
Wissenschaftliche Studien belegen, zu viel Zeit vor dem Computer kann zu Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwäche und sogar zu einem erhöhten Risiko führen, später im Leben an Demenz zu erkranken.
Wenn du also zu den Menschen gehörst, die nicht widerstehen können, alle fünf Minuten auf das Handy zu schauen, ist es an der Zeit, etwas zu ändern.
Im Folgenden findest du Pro und Contra der digitalen Demenz und wie du die Gesundheit deines Gehirns davor schützen kannst.
Digitale Demenz Definition: Was versteht man darunter?
Digitale Demenz ist ein Zustand, der durch übermäßigen Umgang mit digitalen Geräten und den damit konsumierten Inhalten verursacht wird.
Zu den Symptomen können Konzentrationsstörungen, verringerte Aufmerksamkeitsstörungen und Realitätsverlust, ein allgemeiner Rückgang der kognitiven Funktionen gehören.
Wer hat die digitale Demenz erfunden?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort, da es sich noch um ein relativ neues Phänomen handelt. Es gibt jedoch einige mögliche Anwärter darauf, wer der Erfinder sein könnte.
Zu den möglichen Kandidaten gehört Dr. Nicholas Carr, der das Buch “The Shallows: What the Internet Is Doing to Our Brains” (Was das Internet mit unserem Gehirn macht) und Dr. Larry Rosen, der ausführlich über die Auswirkungen der Technologie auf unser Leben geschrieben hat.
Wie entsteht digitale Demenz?
Eine der Möglichkeiten, wie sie sich entwickeln kann, ist bei intensiver Nutzung von Technologie und digitale Medien. Wenn Menschen ständig auf Bildschirme oder Smartphones schauen, bekommt ihr Gehirn nicht die nötige Ruhe und Verjüngung.
Die ständige Nutzung elektronischer Geräte kann zu einer Reihe negativer Auswirkungen auf das Gehirn führen, einschließlich einer verminderten kognitiven Funktion und Gedächtnisstörungen.
Darüber hinaus kann eine zu intensive Beschäftigung mit elektronischen Geräten auch zu sozialer Isolation und Bewegungsmangel führen, was ebenfalls zur Entwicklung beitragen kann.
Digitale Demenz Symptome
Zu den ersten Symptomen gehören Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
Mit fortschreitender Erkrankung kann es zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten kommen. Diese Symptome mögen banal erscheinen, aber:
In schweren Fällen können die Betroffenen bei alltäglichen Aufgaben völlig auf andere angewiesen sein.
Wie gefährlich ist digitale Demenz bei Kindern?
Wenn Kinder an digitaler Demenz erkranken, kann sich das sehr negativ auf ihre Entwicklung auswirken.
Die ständige Nutzung digitaler Medien kann zu einer Verschlechterung der Nervenzelle führen, einschließlich des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeitsspanne und der Problemlösungsfähigkeiten. Auch eine zunehmende Gewaltbereitschaft ist bei Kindern häufig gesehen.
Dadurch kann es für Kinder schwierig werden, zu lernen und Informationen zu behalten.
Darüber hinaus kann die Nutzung von Technologie auch zu gesundheitlichen Problemen wie Fettleibigkeit, Sehstörungen und Nackenschmerzen führen.
Je mehr Zeit Kinder vor Bildschirmen verbringen, desto größer ist das Risiko, dass sie eine digitale Demenz entwickeln. Kinder, die viel Zeit am Bildschirm verbringen, haben auch eher Probleme mit sozialer Interaktion und Selbstwertgefühl.
Digitale Demenz pro und contra
Die Vorteile liegen darin, dass die Menschen dadurch besser vernetzt und sozialer werden können. Sie können mit Menschen aus der ganzen Welt kommunizieren, neue Dinge lernen und neue Freunde finden.
Die Nachteile bestehen darin, dass sie zu einer verringerten Aufmerksamkeitsspanne, einer geringeren Kreativität und einer geringeren sozialen Interaktion führen kann.
Als Folge von zu viel Bildschirmzeit können auch Seh- und Hörprobleme auftreten.
Außerdem kann es für Menschen, die technologieabhängig sind, schwierig sein, sich von ihrer Sucht zu befreien, und sie benötigen dazu möglicherweise die Hilfe eines Fachmanns.
Die Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- Ermöglicht eine schnelle und einfache Kommunikation mit anderen
- Kann jederzeit und von überall aus genutzt werden
- Bietet eine große Menge an Informationen auf Knopfdruck
Nachteile:
- Kann zu einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und einem Mangel an Konzentration führen
- Kann süchtig machen und ablenken
- Kann überwältigend sein und zu Informationsüberflutung führen
- Kann eine Quelle negativer Informationen sein und zu Angstzuständen, Schlafstörungen und Depressionen führen
Ist digitale Demenz schädlich für das Gehirn?
Es ist noch unklar, ob die Auswirkungen digitaler Medien dem Gehirn schadet oder nicht.
Es gibt jedoch mehrere Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen übermäßiger Bildschirmnutzung und negativen Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen und die geistige Gesundheit hinweisen.
Einige Experten sind der Meinung, dass es sich hierbei um ein echtes Phänomen handeln könnte, da es dieselbe Art von Gehirnveränderungen verursacht, wie sie bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit auftreten.
Weitere Forschungen sind erforderlich, um festzustellen, inwieweit digitale Geräte unser Gehirn schädigen können.
Dennoch ist es ratsam, darauf zu achten, wie viel Zeit man vor den Bildschirmen verbringt, und regelmäßig Pausen einzulegen, um dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen.
Wie schütze ich mich vor digitaler Demenz?
Eine Möglichkeit entgegenzuwirken, besteht darin, auf die Zeit zu achten, die du mit elektronischen Geräten verbringst.
Versuche, dir Zeitlimits zu setzen und diese einzuhalten, auch wenn es schwerfällt.
Eine weitere Möglichkeit, sich zu schützen, besteht darin, dass du dir Pausen von deinen Geräten gönnst.
Stehe etwa jede Stunde auf und bewege dich. Und schließlich solltest du versuchen, deine Bildschirmzeit mit anderen Aktivitäten zu vereinbaren. Achte darauf, dass du genügend Schlaf bekommst, Zeit im Freien verbringst und mit Menschen von Angesicht zu Angesicht in Kontakt trittst.
Was meint Manfred Spitzer mit der digitalen Demenz?
Der renommierte Hirnforscher Manfred Spitzer ist Pädagoge und Psychiater. Er hält die digitale Demenz für ein ernstes Problem. Bekannt für seine Bücher rund um das Thema Bildschirmmedien, vertritt er die Meinung, dass die übermäßige Nutzung digitaler Technologie zu demenzähnlichen Symptome führen kann.
Dazu gehören Gedächtnisverlust und Denkstörungen.
Spitzer warnt, dass junge Menschen besonders gefährdet sind, da sie in der Regel stärker von der Technologie abhängig sind als ältere Generationen.
Sachbuch von Manfred Spitzer
Mehr von Deutschlands bekanntester Gehirnforscher Manfred Spitzer gibt es in seinem Bestseller „Digitale Demenz von Manfred Spitzer: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“.
Fazit
Die Auswirkungen müssen noch eingehend erforscht werden, aber es gibt genügend Anhaltspunkte dafür, dass es sich um ein reales Phänomen handelt.
Wir sollten versuchen, unsere Bildschirmzeit so weit wie möglich einzuschränken, vor allem wenn wir bereits Anzeichen einer digitalen Demenz feststellen.