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Investieren Frauen anders als Männer?

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Ein wichtiger Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit und Vermögensaufbau ist das Investieren. Dabei gibt es Unterschiede im Investitionsverhalten zwischen Männern und Frauen, die oft über Klischees und Vorurteile hinausgehen.

In diesem Text werden diese Unterschiede und ihre Gründe genauer betrachtet.  

Investieren – was bedeutet das? 

Bedeutung von investieren

Investieren ist ein Prozess, bei dem Geld in bestimmte Anlageformen platziert wird, um eine Rendite zu erzielen. Es handelt sich dabei um eine langfristige Strategie zur Vermehrung des eigenen Vermögens oder zur Sicherung der finanziellen Zukunft.

Dabei können verschiedene Anlageformen wie Aktien, Fonds, Anleihen, Immobilien oder andere Investitionsformen genutzt werden. 

Menschen investieren aus unterschiedlichen Gründen. Ein Grund ist die Vermehrung des eigenen Vermögens. Durch das Investieren kann man eine höhere Rendite erzielen als durch das reine Sparen auf dem Bankkonto.

Insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen suchen Anleger nach Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Ein weiterer Grund ist das Sparen für die Zukunft. Investitionen können dazu genutzt werden, um langfristige finanzielle Ziele zu erreichen, wie beispielsweise den Kauf einer Immobilie oder den Ruhestand.

Online-Trading ist sehr risikoreich und zugleich sind die Chancen sehr groß

– das Zitat stammt von Andre Witzel, der einen ausführlichen Leitfaden zum Traden lernen veröffentlicht hat. Dieser hilft beim Investieren und dabei gängige Anfängerfehler zu vermeiden. 

Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Investitionsverhalten 

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung aus dem Jahr 2020 investieren in Deutschland etwa 39 Prozent der Frauen in Aktien oder Investmentfonds, während es bei den Männern etwa 54 Prozent sind. 

In den USA gibt es ähnliche Unterschiede: Laut einer Studie von Fidelity Investments aus dem Jahr 2020 investieren etwa 55 Prozent der Frauen in den USA in Aktien, während es bei den Männern etwa 69 Prozent sind. 

Das Thema Investieren ist in der Vergangenheit oft als eine Domäne der Männer betrachtet worden. Diese Vorstellung basiert oft auf Klischees und Vorurteilen, die mit dem Geschlecht verbunden werden.

Allerdings zeigen aktuelle Studien, dass Frauen ebenfalls investieren und in vielen Fällen sogar sehr erfolgreich sind. 

Es gibt tatsächliche Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Investitionsverhalten, die über Klischees und Vorurteile hinausgehen. Einer der wichtigsten Unterschiede betrifft die Risikoneigung. Studien zeigen, dass Männer in der Regel risikofreudiger sind als Frauen.

Sie neigen allgemein dazu, höhere Risiken einzugehen und das spiegelt sich auch in ihrem Anlageverhalten wider. Frauen hingegen sind oft vorsichtiger und bevorzugen sicherere Anlageformen. 

Unterschiedliche Anlagestrategien 

Unterschiedliche Anlagestrategien

Ein weiterer Unterschied betrifft die Anlagestrategie. Frauen bevorzugen in der Regel eine konservativere Strategie und setzen häufiger auf langfristige Investments. Männer hingegen neigen dazu, kurzfristiger zu denken und in Unternehmen zu investieren, die kurzfristig hohe Renditen versprechen. 

Auch bei der Branchen- und Unternehmensauswahl gibt es Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Investitionsverhalten.

Männer investieren oft in Branchen wie Technologie und Energie, die als riskanter gelten. Frauen hingegen bevorzugen Branchen wie Gesundheitswesen, Bildung und gemeinnützige Organisationen. 

Schließlich gibt es auch Unterschiede in der Kommunikation und den Netzwerken, die Männer und Frauen nutzen, um Informationen über Investitionsmöglichkeiten zu sammeln. Männer nutzen oft informelle Netzwerke und persönliche Kontakte, um Informationen über Anlageformen zu erhalten.

Frauen hingegen bevorzugen formelle Netzwerke und die Zusammenarbeit mit Finanzexperten. 

Anlagestrategien Frau und Mann

Gründe für Unterschiede im Investitionsverhalten 

Es gibt verschiedene Gründe, die die Unterschiede im Investitionsverhalten zwischen Männern und Frauen beeinflussen können. Einige dieser Gründe sind biologischer und psychologischer Natur, während andere auf sozialen, kulturellen oder strukturellen Einflüssen beruhen. 

Biologische Faktoren können beispielsweise eine Rolle spielen, da es Unterschiede in der Hirnchemie und Hormonproduktion zwischen Männern und Frauen gibt, die das Verhalten beeinflussen können. So zeigen Studien, dass das männliche Hormon Testosteron mit höherer Risikobereitschaft in Verbindung gebracht wird. 

Psychologische Faktoren wie Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit können ebenfalls eine Rolle spielen. Frauen haben oft weniger Selbstvertrauen und fühlen sich weniger kompetent im Umgang mit Finanzen und Investitionen als Männer, was dazu führen kann, dass sie sich weniger am Investitionsprozess beteiligen. 

Soziale und kulturelle Einflüsse können auch eine wichtige Rolle spielen. Geschlechtsstereotype und Geschlechterrollen können dazu führen, dass Frauen sich weniger trauen, in risikoreiche Anlagen zu investieren oder sich weniger als Finanzexperten betrachten.  

Schließlich können strukturelle Barrieren wie ungleiche Gehälter und Beschäftigungsmöglichkeiten, ungleicher Zugang zu Bildung und Ressourcen sowie traditionelle Familienstrukturen dazu führen, dass Frauen weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben und daher weniger investieren können. 

Es gibt eine Reihe erfolgreicher Investorinnen, wie beispielsweise Cathie Wood. Sie ist laut Andre Witzel „eine der ganz großen und das in einer männerdominierten Welt“. Von ihr können nicht nur Frauen viel lernen. 

Die Bedeutung der Risikostreuung bei Investitionen 

Risikostreuung bei Investition

Ein gesundes Risikomanagement sollte aber unabhängig vom Geschlecht, einer der Grundpfeiler aller Anlagestrategien sein.

Die Risikostreuung oder auch Diversifikation genannt, bezeichnet die Verteilung von Investitionen auf verschiedene Anlageklassen oder Wertpapiere, um das Verlustrisiko zu minimieren. Dieses Konzept ist für jeden Investor von großer Bedeutung, da es dazu beiträgt langfristig positive Renditen zu erzielen. 

Wenn ein Anlageprodukt oder eine Anlageklasse einen Rückgang erfährt, können die Verluste durch die Erträge in anderen Anlageklassen ausgeglichen werden.

In der Praxis bedeutet dies, dass ein Investor, der sein Portfolio diversifiziert, nicht alle Eier in einen Korb legt. Stattdessen wird das Risiko auf mehrere Anlageklassen verteilt, um Verluste zu minimieren und die Rendite zu optimieren. 

Risiken minimieren 

Es gibt verschiedene Arten von Risiken, die durch die Risikostreuung minimiert werden können. Das Kursrisiko, das Zinsrisiko, das Währungsrisiko, das politische Risiko und das Inflationsrisiko sind nur einige Beispiele.

Das Kursrisiko bezieht sich auf Schwankungen der Kurse von Wertpapieren oder Anlageklassen. Das Zinsrisiko tritt auf, wenn die Zinssätze steigen oder fallen und die Wertentwicklung von Anleihen beeinflussen.  

Währungsrisiko entsteht, wenn sich die Wechselkurse ändern und die Renditen von internationalen Investitionen beeinflussen. Das politische Risiko bezieht sich auf politische Veränderungen, die sich auf Investitionen auswirken können.

Das Inflationsrisiko entsteht, wenn die Inflation steigt und die Kaufkraft des Geldes schwindet. 

Ein weiterer Vorteil der Risikostreuung besteht darin, dass sie den Einfluss von Emotionen auf Investitionsentscheidungen reduziert.

Wenn ein Investor sein Portfolio auf nur wenige Anlageklassen konzentriert, ist er anfälliger für die Auswirkungen von Marktschwankungen und kann sich aus Angst vor Verlusten verleiten lassen, impulsiv zu handeln.

Wenn das Portfolio jedoch breit diversifiziert ist, werden die Auswirkungen von Marktschwankungen reduziert und der Investor kann langfristiger und rationaler denken. 

Ein wichtiger Faktor bei der Risikostreuung ist die richtige Verteilung des Vermögens

Eine effektive Diversifikation erfordert, dass das Portfolio auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe verteilt wird. Die Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen hängt von der Risikobereitschaft und den Anlagezielen des Investors ab.

Zum Beispiel kann ein konservativer Investor ein höheres Gewicht auf Anleihen und Immobilien legen, während ein risikobereiter Investor ein höheres Gewicht auf Aktien und Rohstoffe legen kann. 

Egal, ob Mann oder Frau, jede Person sollte stets nach der Anlagestrategie handeln, die zu ihr passt und sich an die Erklärungen und Tipps der Profis halten, dann gibt es keinen Grund ängstlich auch Investitionsentscheidungen zu blicken. 

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