Interview

Annemette ter Horst – Werbe für dich selbst

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Seit der Gründung von econnects® Premium Out- und Newplacement hat die zertifizierte Karriere- und Outplacementberaterin Annemette ter Horst Tausende Menschen erfolgreich bei ihrer beruflichen Veränderung begleitet, darunter auch zahlreiche Existenzgründer.

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Inzwischen besteht econnects® aus einem Expertenteam, das an neun Standorten in und um Hamburg sowie bundesweit virtuell Maßnahmen für berufliche Veränderungen und Persönlichkeitsentwicklung durchführt.

Vor ihrem Wechsel in die Karriereberatung war die gebürtige Niederländerin u.a. als HR Managerin eines international agierenden Medienkonzerns sowie in leitender Marketing-Position bei einem Mineralölkonzern tätig.

Sie studierte Kommunikationswissenschaften (Diplom), Business Administration (MBA) und Human Resources in Amsterdam, Rotterdam und Hamburg.

Annemette ter Horst -Karriereberaterin im Interview

Sie spricht darüber, wie sie ihren Klienten dazu verhilft, ihre berufliche Position zu finden, die zu ihnen passt und welche Fehler dabei zu beachten sind.
Beschreibe Dich bitte mit drei Worten
  • kommunikativ
  • innovativ
  • enthusiastisch
Hast Du feste Rituale oder Routinen im Leben?

Ja, ein schönes Ritual ist das gemeinsame Frühstück mit meinem Partner.

Immer, wenn wir bei ihm oder bei mir sind, frühstücken wir ausgiebig zusammen. Mit frisch gepresstem O-Saft, frischen Brötchen, leckerer Avocadocreme usw.

Was genau tust Du und wie hilfst Du dadurch anderen?

Annemette ter Horst: Ich sabble den ganzen Tag (lacht!). Und tatsächlich helfe ich damit unseren Kunden, beruflich die Position zu finden, die wirklich zu ihnen passt.

Als Karriereberaterin stelle ich natürlich sehr viele Fragen, um herauszufinden, was der Kunde oder die Kundin am besten kann und mit Leidenschaft tut und wo diese Fähigkeiten gebraucht werden.

Nach einer ausführlichen Potenzialanalyse – zu der auch mehrere Online-Tests gehören –  geht es ans Ich-Marketing und wir erstellen Bewerbungsunterlagen, die Personaler überzeugen.

Für sich selbst zu werben und im Vorstellungsgespräch die richtigen Antworten parat zu haben, fällt vielen Bewerbern unglaublich schwer.

Wie bist Du zu dieser Berufung gekommen?

Vor Jahren erkannte ich, dass mich meine Tätigkeit im Konzern nicht erfüllte. Ich hatte zwar spannende Aufgaben, aber da war immer noch jemand, der mitreden wollte.

Am Ende war jede noch so tolle Idee nicht mehr ganz meine eigene.

Das hat mich zunehmend frustriert. Und schließlich kam, wie so oft, noch ein neuer Chef, mit dem ich mich gar nicht verstand. Ich kündigte und probierte einiges aus.

Vor allem stellte ich vielen Menschen viele Fragen, um herauszufinden, welche Jobs es gibt und wie man den erkennt, der zu einem passt. Dabei merkte ich, wie viele Menschen beruflich unglücklich waren.

Ich las gefühlt alle Bücher, die es zu diesem Thema gibt – und bald wendete sich das Blatt: Ich fing an, Leuten Tipps zu geben, worauf sie achten sollten und wie sie der Antwort näherkommen konnten.

Offenbar hatte ich das Talent, herauszufinden, was Menschen antreibt und bewegt und wie sie das am besten und am sinnvollsten umsetzen konnten.

Und vor allem: Es machte mir Spaß, mit Menschen zusammen deren Traumjob zu finden und zu sehen, wie dieser Prozess ihr Leben verbesserte.

Diese Selbsterkenntnis fühlte sich an wie eine Erleuchtung!

Annemette ter Horst über Fehler beim „Ich“-Marketing

Annemette ter Horst Karriereberatung

Foto: Lilli Lafeld

Was ist der häufigste Fehler, den Deine Klienten machen?

Annemette ter Horst: Dass sie die Bedeutung von Fachwissen überbewerten und gleichzeitig unterschätzen, wie wichtig ihre Außenwirkung ist – also das ganze Thema Ich-Marketing.

3 Tipps, die Unternehmer umsetzen sollten, um erfolgreich zu sein?

Selbstständigen und Angestellten rate ich gleichermaßen:

1. Fokussieren Sie sich!

Viele glauben, je breiter ihr Angebot ist, desto besser. Doch das Prinzip Bauchladen überzeugt weder Personaler noch Kunden.

2. Seien Sie eine „Marke“.

Wofür behält Sie jeder in Erinnerung? Mein Markenzeichen ist „Oranje“. Die niederländische Nationalfarbe findet sich in meinem Business wieder, von der Lampe im Büro bis zu den Coaching unterlagen. Und auch meine Beratungsstrategie ist typisch holländisch: gelassen, pragmatisch, direkt und lösungsorientiert.

3. Bleiben Sie dran!

Wenn Sie von Ihrer Idee und Ihrem Können überzeugt sind, lassen Sie sich nicht zu schnell entmutigen – oder von Skeptikern vom Weg abbringen. Erfolg bedeutet nicht, dass alles glattläuft, sondern einmal mehr aufzustehen als hinzufallen.

Magst Du uns eine Case-Study eines Deiner Kunden vorstellen? Welches Ergebnis hat er mit Deiner Hilfe erzielt?

Vor kurzem hatte ich einen Klienten – 53 Jahre, Top-Qualifikationen in der Finanzbrache. Er suchte eine neue Position und verstand überhaupt nicht, warum seine Bewerbungen erfolglos waren.

Im Coaching erkannte er dann, dass es nicht reichte, einfach nur fachlich gut zu sein. Um sich von der – jüngeren – Konkurrenz abzuheben, galt es, seinen Nutzen für das jeweilige Unternehmen, in dem er sich bewarb, zu betonen.

Fast alle Bewerber fokussieren sich allein auf ihre Tätigkeit, anstatt darzustellen, welchen Beitrag sie konkret leisten können.

Mit seinen neuen, auch ansprechender gestalteten Unterlagen wurde er zum Vorstellungsgespräch eingeladen und bekam den Job, der perfekt zu ihm passt.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, um beruflich erfolgreich zu sein?

Annemette ter Horst: Neben den drei oben genannten Tipps ist „Erfolgsdenken“ sehr wichtig.

Es ist unglaublich, wie stark sich Menschen durch Glaubenssätze selbst ausbremsen. Oft sind das alte Sprüche wie „Wer hoch hinauswill, kann tief fallen“.

Sehr verbreitet sind auch Vergleiche wie: „Andere sind besser als ich.“ Viele Klienten stellen ihr Licht unter den Scheffel.

Doch sich ständig mit anderen zu vergleichen, kann nur unglücklich machen, denn: Irgendjemand ist immer schneller, weiter, schlauer.

Zielführender ist es, sich auf seine Stärken und Erfolge zu konzentrieren.

Welche Person, Mentor oder welches Buch hat Dich in Deinem Leben am meisten beeinflusst?

Ein Spruch meines Vaters hat mich sehr geprägt: „Mach dein Hobby zum Beruf, dann musst du nie wieder arbeiten!“.

Leidenschaft ist ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor und spielt in unserer Karriereberatung eine große Rolle.

Außerdem hat mich Steve Jobs beeindruckt, indem er sagte: „Wir machen keine Marktforschung, denn erst, wenn Menschen ein Produkt kennen, wissen sie, dass sie es brauchen.

Das gilt auch für die Karriereberatung: Erst danach erkennen alle, dass es sie weitergebracht hat.

Annemette ter Horst über ihre Erfolge & Misserfolge

Annemette ter Horst Kommunikation

Foto: Lilli Lafeld

Erzähl uns von Deinem bisher größten Erfolgserlebnis

Annemette ter Horst: Einen großen Erfolg hatte ich gleich zu Beginn meiner Tätigkeit als Karriereberaterin:

Ich bekam einen Riesenauftrag von der Telekom, weil ich mit meinem Team die Beratung (auch) via E-Mail und Telefon anbot.

Das war damals überhaupt nicht üblich. Aber nur so konnten wir ca 200 Mitarbeiter bundesweit coachen. Damals hätte ich nie geglaubt, dass 20 Jahre später Videocoaching Alltag sein wird.

Der Firmenname „econnects“ entstand übrigens aufgrund der modernen Technik, die wir damals nutzten.

Was war bisher Deine größte Niederlage und wie verarbeitest du Misserfolge?

Kurz nach dem Telekom-Erfolg kam ein heftiger Rückschlag: Mein Kollege – wir waren damals vier Chefs – kaufte sich von der ersten Honorar-Überweisung einen Porsche und verschwand; der Rest des Teams ging leer aus.

Aber glücklicherweise glaube ich grundsätzlich an das Gute im Menschen und habe das durch diese Enttäuschung nicht verloren.

Was hast Du aus diesem Scheitern gelernt?

Ich höre auf meine innere Stimme und weiß seitdem, dass wenn es darauf ankommt, ich die Entscheidung unabhängig von anderen treffen muss.

Deshalb habe ich auch die econnects GmbH allein gegründet.

Was ist Dein Lieblingsort, um abzutauchen?

Capri – vor allem wegen unseres Lieblingshotels, das so liebevoll von drei Brüdern geführt wird.

Dort werden Wünsche erfüllt, von denen man vorher nicht wusste, dass man sie hatte.

Welche Marketing-Tools setzt Du ein und weshalb?

Wir nutzen die vielen Möglichkeiten, die das Internet bietet – Ad-Words-Kampagnen, Social Media, E-Mail-Marketing, Videokonferenzen und E-Commerce.

Nur so ist es möglich, zielgruppengerecht sehr viele Menschen zu erreichen und die Effekte nachzuvollziehen.

Was wird in den nächsten Jahren an Wichtigkeit gewinnen und was verlieren?

Annemette ter Horst: Der persönliche Face-to-Face-Kontakt wird wieder wichtiger, weil wir das so lange schmerzlich vermisst und dadurch schätzen gelernt haben.

Die Digitalisierung wird weiter voranschreiten – und noch mehr Jobs verschwinden lassen, vor allem im großen Bereich der Datenerfassung.

Menschen werden fast nur noch dort gebraucht, wo es um die Interpretation von Ergebnissen und um Entscheidungen geht. Dies sollte bei der Berufswahl berücksichtigt werden.

Mit welchen Themen sollten sich die Leser derzeit befassen, um sich persönlich weiterzuentwickeln?

Wie gelingt gute, also verständliche und zielführende Kommunikation? Und zwar auf allen Ebenen, also schriftlich, mündlich und in der Körpersprache.

Diese Kunst geht durch Smartphone & Co. zunehmend verloren. Doch wer sie beherrscht, ist klar im Vorteil.

Zu welchen Themen wirst Du Dir Fachwissen aneignen und Dich weiterbilden?

Annemette ter Horst: Ich bin tatsächlich eine Verfechterin des lebenslangen Lernens, habe mit 46 Human Resources studiert und danach noch eine Weiterbildung zur Mediatorin. Als Nächstes lerne ich Schwedisch.

Was ist Dein nächstes großes Ding?

Wir entwickeln ständig unsere Online-Programme weiter und bringen sie zum Fliegen, damit wir unbegrenzt Menschen bei ihrer beruflichen Veränderung unterstützen zu können.

Entweder-oder-Fragen:
  • Meer oder Berge? Berge
  • Steak oder Salat? Salat
  • Kochen oder Liefern lassen? Kochen
  • Kaffee oder Tee? Tee
  • Hund oder Katze? Katze
  • Netflix oder Prime? Netflix
  • Sachbuch oder Roman? Roman
  • Anruf oder Text? Anruf
  • Wien oder New York? Wien
  • Tablet/Smartphone oder Desktop Computer? Tablet/Smartphone
  • Spa oder Fitness-Studio? Spa

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